Schummeln erkennen

[ManfredSG]

Die beliebteste Schummelmethode ist die Austausch-App. Damit gewinnt man jedes Spiel, weil die korrekte Antwort stets angezeigt wird. Niemand sieht es, niemand weiß es, aber es funktioniert immer.
Aber - es fällt auf, wenn jemand immer nur perfekt spielt.
Aus diesem Grund spielen diejenigen, die diese Austausch-App benutzen, meistens nicht perfekt - jedenfalls dann nicht, wenn sie es nicht müsssen, um das Spiel zu gewinnen. Ein weiterer Grund für das "unperfekte" Spiel ist es, dass es einfach keinen Spaß macht mit jemandem zu spielen, der immer nur perfekt spielt. Irgendwann fehlen einem dann die Spieler, die noch zu einem Duell bereit sind.

Austausch-App-Spieler machen - normalerweise - niemals zuerst einen Fehler. Sie warten darauf, dass der Mitspieler Fehler macht und erst dann streuen sie künstliche Fehler ein, die der Fehlerquote des jeweiligen Spiels angepasst sind. Das "perfekte Spiel" im Sinne jener Schummler ist ein Sieg mit genau einem Punkt Differenz. 16:15 ist eben nicht so auffällig wie 18:15.

Das ist natürlich nur ein Indiz und kein Beweis. Man kann dem Mitspieler ja nicht in die "Karten" schauen. Und bei mir selbst ist es recht oft so, dass sich erst ganz zum Schluss Fehler einschleichen. Und dennoch nutze ich die Austausch-App eben nicht.
Aber ein weiteres Indiz ist es, wenn bei Fragen "Fehler" gemacht werden, die im Grunde recht einfach zu beantworten gewesen wären, während echt schwere Fragen richtig beantwortet worden sind - wobei "leicht" und "schwer" natürlich eine Frage des Blickwinkels wäre, klar

[phoenix-sven]

Manfred, das kann ich bestätigen. Wie du weißt habe ich einen Dauergegner, der genau so spielt. Die schwersten Fragen werden richtig beantwortet und die Frage mit welchem Buchstaben unser Alphabet beginnt, wird falsch beantwortet, nur damit es nicht auffällt das derjenige eigentlich immer perfekt spielen könnte wenn er will.

[Besserwisser]

Es gibt mittlerweile mindestens zwei weitere Methoden, die richtigen Antworten so im voraus zu checken, so daß auch schlichte Gemüter jedes Spiel komplett 'grün' gestalten können.  Eine betrifft Android-Geräte, die andere kombiniert Android und iPhone Geräte. FEO macht leider keinerlei Anstalten, die Cheats zu unterbinden, obschon dies 'jeder drittklassige' Programmierer im Quellcode einbinden könnte. Auch die Vergabe der Punkte soll Vielnutzer durch Trivialität und programmierten 'Zufall' bewußt frustrieren. Man fragt sich, was soll das eigentlich ?

[ManfredSG]

Du meinst vermutlich die Austausch-App und das zweite Smartphone/Tablet?
Falls nein, dann beschreib doch bitte mal die jeweilige Methodik ganz grob.
Falls ja - was soll FEO denn da machen? FEO kann ja nicht auf die Geräte schauen und feststellen, dass dort geschummelt wird. Oder doch?

Und ich möchte mal rückfragen, was denn ein "drittklassiger Programmierer" im Quellcode (ich vermute, Du meinst die Quizduell-App) ändern könnte/sollte, um Cheats zu unterbinden.

Die Punktevergabe ist nun wieder ein ganz eigenes Thema. Ich gebe Dir recht, die Punktevergabe bzw. Punkteabzüge sind ab einem gewissen Punkt recht "eigenwillig". Aber wo siehst Du dort einen "Zufall"?

[Besserwisser]

Zu den Möglichkeiten

für den Austausch-Cheat:
> FEO kann die Übertragung des Rundenergebnisses (durch die App natürlich)
   zB mit einem Indikator für wiederholte Anzeigen der Fragen versehen und die Verarbeitung betreffender Datensätze unterbinden

für den Android/iPhone Cheat:
> FEO kann die Paralleleinbuchung der Apps vom gleichen Account leicht identifizieren und auch hier die Verarbeitung unterbinden

Wenn dies umgesetzt ist, kann FEO saubere Transparenz in der Punktevergabe realisieren:
> Für Hitlisten hilfreich wären zB das arithmetische Mittel zwischen Punkten und Spielen,
    aufgeteilt in Klassen für die Spieleanzahl (weil Werte für Spieler mit 3Tsd Spielen manifester sind, als darunterliegende Volumina)

Soweit meine (einstweilen kostenfreien) Ideen für FEO

PS: Die Autoren bzw Multiplikatoren der Cheats sind höchstwahrscheinlich freigesetzte oder schlecht behandelte FEO-Mitarbeiter.

[ManfredSG]

Was die Austausch-App betrifft, so besteht ja gerade der "Witz" darin, dass sie sich exakt wie die Original-App verhält. Es *ist* ja im Grunde das Original - nur halt "leicht modifiziert". Die Daten werden also nicht mehrfach übertragen oder angezeigt, sondern wie im Original immer nur einmal. Es wird halt nur ein Hinweis angezeigt, welche Antwort die richtige ist.
Ich hab so gut wie keine Peilung von App-Programmierung. Bei einem "normalen" Programm könnte ich mir vorstellen, den Binärcode zu scannen, um eine Prüfsumme zu generieren, die dann mit einer Soll-Prüfsumme der jeweiligen Programmversien zu vergleichen und die Ausführung des Programms abzulehnen, wenn es keine Übereinstimmung gibt. Aber selbst *das* lässt sich wieder umgehen. Man kann eine App halt dekompilieren und entsprechend anpassen.

Eine "Paralleleinbuchung" zu verhindern wäre sicherlich eine geeignete Maßnahme gegen den Android/iPhone-Cheat.
Ich frag mich da aber grad, ob das nicht unerwünschte Seiteneffekte auf den Spielauflauf haben könnte, zumal es ja keine echte Parallelität ist, denn die Daten werden ja nacheinander abgerufen.
Grundsätzlich finde ich Deine Idee aber durchaus interessant.

Deinen Vorschlag bezüglich der Punktevergabe und Transparenz unterstütze ich durchaus. Hast Du Dich denn in dieser Sache schonmal an FEO gewendet? Gab es eine Reaktion?

Ich "kenne" jemanden (nicht persönlich, nur über das Netz), der dargestellt hat, wie die Austausch-App zu realisieren ist. Ich hatte nicht den Eindruck, dass es sich um einen "freigesetzten oder schlecht behandelten FEO-Mitarbeiter" handelt. Vielmehr hat er (oder sie, das weiß ich gar nicht) dargestellt, wie die Manipulation einer App grundsätzlich durchführbar ist. Und dies scheint mir dem grundsätzlcihen Interesse an dieser Materie geschuldet zu sein - und nicht, um es jemandem "heinzuzahlen". Den kreativen Umgang mit Technologie halte ich für eine positive Sache.

[ManfredSG]

Ist euch aufgefallen, dass es seither weniger Cheater gibt?

Nö, eigentlich nicht. Die, von denen ich es "weiß", sind nachwievor alle im Spiel. Aber okay, stimmt schon - ich bin nun schon eine ganze Weile nicht mehr von einem Fremden angespielt und mit einer 18er-Serie konfrontiert worden.

Dennoch sendet FEO Media bislang bei Beginn eines jeden Duells alle kommenden Fragen + korrekte Antworten an das Gerät.

Wenn ich mal gaaaaaaanz viel Zeit habe, werde ich mal den guten alten Drahthai darauf ansetzen, um mal zu schauen wie das in etwa abläuft.

Woher weißt Du eigentlich diese interessanten Details wie das mit der 3.000-Punkte-Grenze und das mit dem Machine Learning-Experten?

[phoenix-sven]

Das alles extrem bemerkenswert und es gehört ja ein gewisser Aufwand dazu um dies alles umzusetzen. Ich kann mir irgendwie nicht wirklich vorstellen das es Leute gibt die soviel Energie aufbringen um mit schummeln der beste Spieler zu sein.
Meiner Meinung nach können diese Leute doch einfach nur ein Aufmerksamkeitsdefizit haben. Klar will ich auch gut sein und eine entsprechende Platzierung genießen, aber wenn dann mit meinem "eigenen" Wissen.
In letzter Zeit habe ich gegen Spieler gespielt, die egal zu welcher Uhrzeit, sofort zurück gespielt haben. Wie geht das? Läuft bei denen was im Hintergrund? Arbeiten die nicht oder haben die kein Privatleben?

[ManfredSG]

@phoenix-sven
So wie ich das einschätze gibt es zwei völlig unterschiedliche Kategorien von Beteiligten.

Die einen sind diejenigen, die ein Programm (neudeutsch "App" - so wie z.B. Quizduell) modifizieren, um ein Schummeln zu ermöglichen. Denen geht es um die Herausforderung, etwas zu schaffen was eigentlich nicht möglich sein sollte. Das sind gar keine "bösen" Menschen und denen geht es gar nicht ums Schummeln. Es geht hier eher darum zu verstehen, wie etwas funktioniert. Es sind Forscher, die das Ergebnis ihrer Forschung auch gern mal veröffentlichen.

Und dann gibt es diejenigen, die sich die Ergebnisse dieser Forschung zu eigen machen, um eben zu schummeln. Der Aufwand, den diese Leute betreiben ist eigentlich eher minimal. Sie kopieren sich einfach die Arbeiten und verstehen in vielen Fällen gar nicht, wie es "unter der Haube" funktioniert - und meistens interessiert es sie auch gar nicht, solange es funktioniert.

In letzter Zeit habe ich gegen Spieler gespielt, die egal zu welcher Uhrzeit, sofort zurück gespielt haben. Wie geht das? Läuft bei denen was im Hintergrund? Arbeiten die nicht oder haben die kein Privatleben?

Ich kenne auch zwei Fälle, in denen es so ist.
Der Spieler nimmt jedes Spiel an (egal um welche Uhrzeit) und spielt innerhalb kurzer Zeit zurück. Er macht keine Fehler, es sei denn, man selbst macht einen. Und dann sind es Fehler bei leichten Fragen, wärend "er" die schwierigsten Themen meistert.
Das sieht für mich aus wie ein Bot.