Neuigkeiten:

Das Quizduellforum - Austauschplattform für alle Quizzer!

Hauptmenü

Antworten

Der Beitrag verursachte die folgenden Fehler, die behoben werden müssen:
Achtung: In diesem Thema wurde seit 120 Tagen nichts mehr geschrieben.
Wenn du nicht absolut sicher bist, dass du hier antworten willst, starte ein neues Thema.
Achtung - während Du das Thema gelesen hast, wurden 8 neue Beiträge geschrieben. Du solltest das Thema erneut lesen.
Einschränkungen: 10 pro Beitrag (10 verbleibend), maximale Gesamtgröße 49,06 MB, maximale Individualgröße 5 MB
Deaktiviere die Dateianhänge die gelöscht werden sollen
Klicke hier oder ziehe Dateien hierher, um sie anzuhängen.
Erweiterte Optionen...
Verifizierung:
Bitte lasse dieses Feld leer:
Was ist das Gegenteil von links?:
Shortcuts: mit Alt+S Beitrag schreiben oder Alt+P für Vorschau

Zusammenfassung

Autor De Wolf
 - 28.07.2023 11:14
So war es staatspolitisch nur zu konsequent, dass das  Christentum mit der konstantinischen Wende Anfang des vierten Jahrhunderts zu erlaubten Religion wurde und Kaiser Theodosius es 391 (de facto) zur Staatsreligion machte.

Womit auch kirchliche Amtsträger zu Staatsbeamten wurden.  :-\
Autor De Wolf
 - 28.07.2023 11:13
Irgendwie muss ich jetzt an diesen Reporter denken, der einem Kirchenmann auf den Zahn fühlen wollte.

"Wenn ich Sie so sehe: Sie haben einen Mercedes mit Chauffeur, während Jesus auf einem Esel ritt. Er wurde von den Mächtigen verfolgt, während Sie allerbeste Kontakte pflegen. Was denken Sie, würde ER wohl dazu sagen?"

Die selbst zufriedene Antwort des Gegenübers:  "Nun - wahrscheinlich würde er sagen: Die Dinge haben sich doch sehr gut entwickelt."

Das kann Mann auch anders sehen - etwa mit den Augen von Sören Kierkegaard, des dänischen Philosphen und Kirchenkritikers.

Aber das nur nebenbei.

Historisch gesehen läßt sich sagen: Im Laufe der Zeit wurde die frühe Kirche mit ihrer Hierarchie und Organisationsstruktur zu einem Machtfaktor, an dem auch das Imperium nicht mehr vorbeikam.
Indem die Bischöfe zudem die Verwaltungsstrukturen des römischen Staates übernahmen und adaptierten, empfahlen sie sich als Partner, die in Zeiten zunehmender sozialer, ökonomischer und militärischer Krisen manche Not wenden konnten.

Was uns zu der Frage führt: Welche Organisation wäre heute (noch) in der Lage, das zu tun und in die  Breschen zu springen, die sich überall auftun? .

Gute Frage - nächste Frage...
Autor De Wolf
 - 17.07.2023 16:39
Warum auch sog. Ketzerbewegungen Bischöfe hatten - die Antwort entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

Auch sie standen immer wieder unter dem Druck der Staatsmacht und der Großkirche, die mit ihr im Bunde war.

Couragiert auftretende Gemeindeleiter versprachen Halt und Orientierung.

So hat auch auch Martin Luther nach seinen geradezu revolutionären Anfangsjahren versucht, seine Reformation  in geordnete Bahnen zu lenken.
Dabei kämpfte er nach rechts und links.
Gegen die Papstkirche ebenso, wie gegen Freigeister und Sozialrevolutionäre.

Am Ende stand dann wieder das episkopale Prinzip.

Bzw. das "Summepiskopat".

Denn der oberste Bischof eines evangelischen Territoriums war jahrhundertelang der jeweilige Landesherr (der in der Regel natürlich von Mitgliedern einer Kirchenbehörde, eines Konsistoriums unterstützt wurde.)

Diese enge Verbindung von Kirche und Staat ( das sogenannte landesherrliche Kirchenregiment) endete in Deutschland erst mit der Revolution von 1918.

Wobei lutherische Landeskirchen wie die von Bayern, Württemberg oder Hannover bis heute Bischöfe (oder Bischöfinen) haben.

In anderen Ländern wie England ist es bis heute in Kraft.
So trägt auch der neu gekrönte König Charles III. die traditionellen Titel eines Verteidigers des Glaubens (Defensor Fidei) und des Obersten Gouverneurs der Kirche von England.

Puhhh...

Das war aber wirklich eine tiefe Grabung. Zeit für den Rückweg.

Mehr Licht!  :( 
Autor De Wolf
 - 17.07.2023 16:01
Und damit weiter im Text.  :winke:
Autor De Wolf
 - 07.07.2023 09:31
Zitat von: Cristina Viv am 06.07.2023 22:37Da hast du recht Wolf :up:
Ihr habt euch immer die Bälle zugeworfen und mit viel Humor die Themen in allen deinen Rubriken interessant gestaltet.
War sehr amüsant.
Schade dass viele Quizpedia und deine interessanten Beiträge nicht mehr lesen und mitgestalten .
Hat sich viel geändert im Forum.
Ich auf jeden Fall lese weiter und ab und zu gebe ich ja auch meinen Senf dazu.
Danke Wolf  [SiS14]

Vielen herzlichen Dank für Deine Rückmeldungen und Gedanken! Du bist was ganz Besonderes!  :greets:   
Autor Cristina Viv
 - 06.07.2023 22:37
Da hast du recht Wolf :up:
Ihr habt euch immer die Bälle zugeworfen und mit viel Humor die Themen in allen deinen Rubriken interessant gestaltet.
War sehr amüsant.
Schade dass viele Quizpedia und deine interessanten Beiträge nicht mehr lesen und mitgestalten .
Hat sich viel geändert im Forum.
Ich auf jeden Fall lese weiter und ab und zu gebe ich ja auch meinen Senf dazu.
Danke Wolf  [SiS14]
Autor De Wolf
 - 06.07.2023 20:08
Das waren noch Zeiten, als mein alter Spezi FaQ mir mit seiner Grubenlampe beistand.

Irgendwie ziemlich finster hier...  :(
Autor De Wolf
 - 06.07.2023 20:06
Nun wäre zu fragen. Es gab doch unzählige Gemeinschaften abseits des Mainstreams. Gläubige, die sich als Vertreter einer wahren, unkorrumpierten,"reineren" Kirche verstanden (griechisch Katharoi).

Die von der Großkirche als Ketzer abgestempelt und verfolgt wurden.

Ist von denen keiner auf die Idee gekommen, das leidige Bischofsamt abzuschaffen?  :-\ 
Autor De Wolf
 - 05.06.2023 16:27
Was die Sache ebenfalls spannend macht: Es gibt bei der großen Zahl an Handschriften auch mehr oder weniger große textliche Abweichungen.

Das ist manchmal "nur" ein Buchstabe, der aber auch schon zu Diskussionen führen kann (denken wir an das berühmte Iota).

Hier und da wurden aber auch ganze Passagen ergänzt.

So war das wohl auch mit dem berüchtigten Passus im Ersten Korintherbrief: "Die Frau schweige in der Gemeinde" (1. Kor 14,33b-35).

Nach allem, was wir von dieser lebendigen Gemeinde wissen, sind das zutiefst fragwürdige Worte...  :-\
Autor De Wolf
 - 05.06.2023 16:26
Eine besondere Rolle in dieser Geschichte spielte natürlich die Auswahl der Bücher, die kanonisiert wurden.

Bei diesem laaangen Prozess, der erst um 400 abgeschlossen war,  wurde vieles  "aussortiert", was dem Mainstream widersprach.

Wobei die verschiedenen Kirchen manche Bücher unterschiedlich beurteilten.

Und manche im Verborgenen (apokryph) weitergelesen und -gegeben wurden. (Manche wurden auch so gründlich verborgen, dass sie erst nach Jahrhunderten wieder entdeckt und erforscht wurden.)

Eine spannende Sache, die viel Raum für Spekulationen gibt..  :reader:
Autor De Wolf
 - 05.06.2023 16:08
Das gravierende Problem der Kirche war: Anders als die Synagoge stand sie unter staatlichem Druck.

Das Judentum blieb trotz mancher Konflikte mit der römischen Staatsmacht staatsrechtlich eine "erlaubte Religion".

Für Christenmenschen genügte es, sich zu ihrem Herrn zu bekennen, um Opfer von Verfolgung zu werden.

Das wiederum bedeutete - neben der inneren Geschlossenheit in Glaubensdingen mit bürgerlicher Wohlanständigkeit zu punkten.

Und das hieß dann folgerichtig für Frauen und Unfreie (wie schon an anderer Stelle beschrieben):  Zurück ins zweite Glied.  :(

Klar, dass Frauen sich dagegen wehrten. So gab es ab dem zweiten Jahrhundert eine charismatisch-prophetische Bewegung, in der sie eine wichtige Rolle spielten.
Den Montanismus, der versuchte das urchristliche Feuer neu zu entfachen oder zumindest wieder zu ursprünglichen, lebendigen Formen des Gemeindeaufbaus zurückzukehren.   .

Klar, dass dieses Ansinnen bei der Großkirche auf wenig Gegenliebe stieß. Und mancher Kirchenmann sich in seinem "reaktionären" Frauenbild bestätigt sah.

Weitere Bewegungen sollten folgen. Attraktiv für Frauen mit eigenem Kopf. Frauen, die sich den Mund nicht verbieten lassen wollten.

Eine Provokation für den männlichen Mainstream, der mit aller Macht versuchte, "AbweichlerInnen" wieder auf den rechten Weg zu bringen.

Oder massiven Druck machte!   :'(
Autor De Wolf
 - 05.06.2023 16:07
Aber wie kam es dazu? Wie kam dieses Grundübel in die Welt?  :-\
Autor De Wolf
 - 05.06.2023 16:06
Zunächst einmal ist es interessant, dass auch das Judentum in dieser Zeit versucht hat sich neu zu organisieren. Das war nötig, da nach dem verheerenden Jüdischen Krieg das Land und der Tempel in Trümmern lag. Damit  wurde das Leben in der Diaspora zur Normalität und die Synagoge zum Mittelpunkt der Gemeinde.

Da damit auch der Opferkult passe war, brauchte es keine Priester und Leviten mehr (obwohl deren Nachkommen bis heute eine Art Ehrenstellung haben).

Entscheidend war nun die Schriftauslegung (angefangen mit der Frage, welche Schriften überhaupt zum Kanon gehören sollten). Das war Sache speziell ausgebildeter Gelehrten, der Rabbinen.

Allesamt gestandene Männer.

Von Ausnahmen wie einer gewissen Yentl abgesehen, deren Lebensweg Isaac Bashevis Singer in einer Novelle erzählt hat.

(Für die Verfilmung hat sich Barbra Streisand stark gemacht, die auch die Hauptrolle übernahm.)

Ebenfalls interessant ist, dass das Judentum zwar eine patriarchalisch geprägte Religion ist, aber keine Misogynie (Frauenfeindlichkeit) entwickelt hat.

Am Ehesten läßt sich das Verhältnis von Mann und Frau auf die Formel bringen: Gleichheit in der Verschiedenheit.

Auch was die "klassische" Aufgabenverteilung der Geschlechter angeht.

Im Folgenden ein Link zu einer Seite mit vielen interessanten Informationen.

https://www.irgw.de/pdf/100627-Fest_der_Religionen_-_Rolle_der_Frau_im_Judentum.pdf

Anders bei gewissen Kirchenmännern, die ein dunkles Erbe hinterließen...  :(
Autor De Wolf
 - 09.05.2023 12:07
Wobei sich gerade heute die Frage stellt. Musste es wirklich so kommen?

Was hat die Kirche damit gewonnen. Was - verloren?  :-\
Autor De Wolf
 - 09.05.2023 12:04
Kurz gesagt bzw. geschrieben: Um 150 n. Chr. ist es definitiv soweit. Aus dem Gemeindeaufseher ist der Bischof mit seinen besonderen Vollmachten geworden.

Der (oberste) Amtsträger in seinem Verwaltungsbezirk, dem Sprengel.

Der Spiritus Rector für den Nachwuchs. Der eine geistliche Heimat bot und zum gemeinsamen Leben anhielt (Convivium). 

Ein Konzept, das auch bei den allbekannten (?) Konvikten Pate stand.  :reader: