Neuigkeiten:

Das Quizduellforum - Austauschplattform für alle Quizzer!

Hauptmenü

Antworten

Der Beitrag verursachte die folgenden Fehler, die behoben werden müssen:
Achtung: In diesem Thema wurde seit 120 Tagen nichts mehr geschrieben.
Wenn du nicht absolut sicher bist, dass du hier antworten willst, starte ein neues Thema.
Einschränkungen: 10 pro Beitrag (10 verbleibend), maximale Gesamtgröße 49,06 MB, maximale Individualgröße 5 MB
Deaktiviere die Dateianhänge die gelöscht werden sollen
Klicke hier oder ziehe Dateien hierher, um sie anzuhängen.
Erweiterte Optionen...
Verifizierung:
Bitte lasse dieses Feld leer:
Wie heißt die Hauptstadt von Italien?:
Shortcuts: mit Alt+S Beitrag schreiben oder Alt+P für Vorschau

Zusammenfassung

Autor De Wolf
 - 19.03.2017 18:03
Schon in den napoleonischen Kriegen hat das Ensemble Schaden genommen.

Die Rettung kam dann mit dem Architekten Gottfried Semper, der sich des Zwingergartens annahm.

So entstand die Sempergalerie - ein imponierender Museumsbau, der 1855 eingeweiht wurde. Als Vorbild diente die Alte Pinakothek in München, die wiederum den Stil der Hochrenaissance kopierte.

Unter der Leitung seines Sohnes Manfred Semper schuf der Architekt 1871 bis 1878 noch ein weiteres weltberühmtes Gebäude. Die Semperoper.

Bekannt u.a. durch eine Fernsehwerbung zur Primetime...  ;)

Komisch - ich kriege plötzlich so 'ne Lust auf ein Bier...   :-\

Autor De Wolf
 - 19.03.2017 17:50
Und nochmal einige Facts zum elbischen Florenz. ( Friedrich August I. a.k.a. ,,August der Starke" - genau).

Charakteristisch ist das barocke Stadtbild, das sich umfangreicher Restaurierung nach dem 2. Weltkrieg verdankt.

Denken wir an die Frauenkirche, das bekannteste Baudenkmal Dresdens.

Erbaut 1726 bis 1743 nach einem Entwurf von George Bähr.

QD relevant.

Oder den Zwinger,  ein Gesamtkunstwerk aus Architektur, Plastik und Malerei mit Gartenanlagen.  Erbaut am 1709 unter der Leitung des Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann und des Bildhauers Balthasar Permoser.

Wobei der Name auf ein Element des mittelalterlichen Festungsbau zurückgeht.

Aber das nur nebenbei.  ;)

Autor De Wolf
 - 19.03.2017 17:36
Einige Zeit vergangen seit dem letzten Beitrag.

Dann mache ich mal weiter mit der Waldschlößchenbrücke, einer 636,1 m langen  Stahlverbundkonstruktion im Elbtal bei Dresden.

Trotz des schönen Namens - und der (erhofften) Verbesserung der städtischen Verkehrslage - war sie ein umstrittenes Bauwerk, das Mitte der 1990er einen erbitterten Brückenstreit auslöste.

Das ging soweit, dass das Elbtal auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes geriet.

2009 war der prestigeträchtige Welterbetitel dann (endgültig) perdu...  :'(
Autor blackvanillax
 - 05.02.2016 21:19
Nu gommsch zu Gunsd, Gulduhr unn Bollidig.

Den Rest des Beitrags versuche ich mich in einigermaßen unfallfreiem Hochdeutsch und möchte - um die mundartliche Einleitung kurz zu übersetzen - noch auf Kunst, Kultur und Politik(er) aus der sächsischen Geschichte aufmerksam machen.

Dem einen oder anderen ist vielleicht die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung ein Begriff. Friedrich Naumann (Theologe und Politiker, 1860-1919) wurde in Großpösna bei Leipzig geboren, ging dort und in Meißen zur Schule. 1907 gründete er zusammen mit Hermann Muthesius (einem Thüringer) und dem belgisch-flämischen Architekten Henry van de Velde den immer noch existierenden Deutschen Werkbund. Van de Velde bekam seinen ersten Auftrag für ein Wohnhaus in Deutschland vom Chemnitzer Textilfabrikanten Herbert Eugen Esche.
Diese "Villa Esche" wurde 1902/03 erbaut, hat den Zweiten Weltkrieg überstanden, war Sitz der Sowjetischen Militärkommandantur und beherbergt heute das Henry-van-der-Velde Museum.

Nur 10 Jahre später, also 1913, begab sich in Chemnitz erneut kulturell bedeutendes, als der berühmte Tenor Richard Tauber am Theater Chemnitz sein Opern-Debüt als Tamino in Mozarts "Zauberflöte" gab. Dies wurde sicher erleichtert, da sein Vater, Anton Richard Tauber, seit 1912 Theaterdirektor in Chemnitz war (und von 1918-1930 Intendant). Der Sohn legte eine durchaus turbulente Weltkarriere hin. Auch hier noch ein Detail unnützen Wissens: In seiner Abschiedsvorstellung sang er ebenso ein Stück von Mozart; allerdings den Ottavio in "Don Giovanni". Und auch nicht in Chemnitz, sondern in Wien.

Die Künstlervereinigung "Brücke" dürfte vielen ein Begriff sein. Gegründet wurde sie am 07.06.1905 (Kleiner Ausflug in die Welt der Eselsbrücken: Gründungsdatum der "Brücke" 07-06-05 ;-) ) in Dresden von Ernst Ludwig Kirchner und den drei Sachsen Erich Heckel, Fritz Bleyl und Karl Schmidt-Rottluff. Letzterer hieß eigentlich nur ganz banal "Schmidt", Rottluff ist ein Stadtteil von Chemnitz, den er seinem Namen hinzufügte. Auch der später zur "Brücke" gestoßene Max Pechstein war als in Zwickau Geborener Sachse.
Viele Werke der "Brücke" werden heute in Chemnitz, genauer im "Museum Gunzenhauser" ausgestellt. Die Sammlung wurde von Alfred Gunzenhauser der Stadt Chemnitz zur Verfügung gestellt und hat einen geschätzten Wert von schlappen 200 Millionen Euro.

Ein Chemnitzer Politiker, der Oberbürgermeister Dr. Wilhelm André leistete hingegen, bis in unsere Zeit reichendes, rechtlich bedeutendes, in dem er 1877 gemeinsam mit Werner von Siemens den Ausschlag für das deutsche Patentrecht gab. So gilt Chemnitz auch als Wiege des Deutschen Patentrechts.

Nicht alle Informationen auf einmal, deshalb erstmal wieder Pause. :-)
Autor KleineWeisheit
 - 05.02.2016 17:32
 :servant:
Autor blackvanillax
 - 05.02.2016 17:10
Weil es so schön ist, noch ein paar zusammengewürfelte Fakten zur sächsischen Geschichte, die mir auf ein oder andere Weise schon in QD Fragen begegnet sind.

Eine der bekanntesten Figuren der sächsischen Geschichte ist mit Sicherheit August der Starke (1677-1733). Wobei hier - wie in vielen Adelshäusern - die Namensgebung in Verbindung mit den Titeln etwas verwirrend sein kann.
So war er ab 1694 als Friedrich August I. von Sachsen sächsischer Kurfürst. Dies war ihm spätestens 1697 nicht mehr genug, so dass er flux zum katholischen Glauben konvertierte und sich mit Hilfe von Bestechung zum König von Polen wählen ließ. Dort jedoch herrschte er als August II.

Cäcilie hat ja schon vor einiger Zeit einen informativen Überblick über die Aktivitäten Johann Friedrich Böttgers geschrieben. Dieser war unter anderem unfreiwilliger Gast auf der Festung Königstein. Diese Festung hatte noch zahlreiche andere prominente, aber unfreiwillige Gäste.
So waren dort Michael Bakunin (bei QD immer mal gefragter russischer Anarchist), August Bebel (kein Sachse, sondern Rheinländer und Mitbegründer der Deutschen Sozialdemokratie), Frank Wedekind (Hannoveraner und Autor des damaligen Skandalstücks "Frühlings Erwachen", inhaftiert wegen Majestätsbeleidigung) und Henri Giraud (späterer Oberbefehlshaber der freien französischen Truppen u.a. während der Operation Torch) inhaftiert.
Letzterer war einer der wenigen, denen die Flucht von der Festung Königstein gelang. Wenn man die Festungsanlage mal aus der Nähe gesehen hat, wird schnell klar, warum Giraud seine Flucht zwei Jahre lang planen musste.

Ich nehme auch gern nochmal Bezug auf Cäcilies Beitrag zu den sächsischen Erfindungen und Entdeckungen und komme gern ihrer Aufforderung nach, auch weniger Dresden-lastige zu benennen.

Der Begründer der wissenschaftlichen Mineralogie, Georgius Agricola (1494-1555), war vier Mal Bürgermeister von Chemnitz.

Der vielleicht letzte echte Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz wurde 1646 in Leipzig geboren und studierte auch dort. Alle Verdienste aufzuzählen, würde jeden Rahmen sprengen, daher nenne ich mal nur die Mitentwicklung des Binären Zahlensystems, womit er frühe Grundlagen für heutige Computer schuf. Der nach ihm benannte Leibniz-Butterkeks wurde übrigens 1891 erstmals hergestellt. (Wenn letzteres nicht absolut sinnloses Wissen ist, weiß ich auch nicht, was sinnloses Wissen ist.  ;) )

Das erste vollsynthetische Waschmittel "Fewa" wurde 1932 in der Chemnitzer Firma Böhme entwickelt, wenn auch von einem Berliner.

Der Chemnitzer Carl Friedrich Uhlig erfand um 1834 die Deutsche Konzertina, aus der später das für den Tango wichtige Bandoneon entwickelt wurde.

Später vielleicht noch mehr...




Autor De Wolf
 - 05.02.2016 11:06
Aus aktuellem Anlass verweise ich auf mein Motto zum Thema Perfektion!

Und sage Euch Dank für diese tollen Ergänzungen. Wenn schon dann richtig!

Gell. Cecilie? Hann se toll gemacht!  :up:
Autor blackvanillax
 - 05.02.2016 10:57
Zitat von: pongiste52 am 05.02.2016 10:31
....noch nicht ganz  (2.Herrenhuter)

Fiel mir offenbar auf, als du gerade schriebst und wurde umgehend ebenfalls korrigiert.  :winke:
Autor pongiste52
 - 05.02.2016 10:31
....noch nicht ganz  (2.Herrenhuter)
Autor blackvanillax
 - 05.02.2016 10:28
Zitat von: Hallorenkugelin am 05.02.2016 09:31
Alles prima, nur Herrnhuter Stern bitte bitte ohne das zweite e. Hat nix mit dem männlichen Geschlecht zu tun und man outet sich als Nicht-Wissender (was Du definitiv nicht bist)...  :winke:

Da fährt man jedes Jahr mehrfach durch diesen schönen Ort und dann so ein Fehler.
Danke für den Hinweis, ist korrigiert. :-)
Autor Hallorenkugelin
 - 05.02.2016 09:31
Alles prima, nur Herrnhuter Stern bitte bitte ohne das zweite e. Hat nix mit dem männlichen Geschlecht zu tun und man outet sich als Nicht-Wissender (was Du definitiv nicht bist)...  :winke:
Autor blackvanillax
 - 05.02.2016 03:04
Wunderschöne Beiträge. Als Sachse aus Chemnitz lacht mir das Herz. Zur Mehrung der Bekanntheit unseres schönen Bundeslandes noch ein paar (be)merkenswerte Sach(s)en:

In Sachsen gibt es 3 Großstädte. Dresden, Leipzig und Chemnitz. Früher gab es einen Spruch, der ungefähr so ging:

In Chemnitz (das sächsische Manchester) wird es (das Geld) erarbeitet, in Leipzig gehandelt und in Dresden (Elbflorenz) verprasst. Daran hat sich gar nicht mal so viel geändert. :D

Aus Herrnhut, gelegen zwischen Bautzen und Zittau, stammen die berühmten Adventssterne und die Herrnhuter Brüdergemeine.

In Freiberg i.S. befindet sich die älteste noch existierende montanwissenschaftliche Bildungseinrichtung der Welt. Dort wurden zwei Elemente entdeckt: Indium und Germanium.

Noch ein paar bekannte Sachsen:

Erich Kästner (1899-1974)
Von ihm stammt das schöne Zitat:

"Ich bin ein Deutscher aus Dresden in Sachsen.
Mich läßt die Heimat nicht fort.
Ich bin wie ein Baum, der – in Deutschland gewachsen –
wenn's sein muss, in Deutschland verdorrt."

Kästner war der einzige Autor, der der Verbrennung seiner Bücher im Mai 1933 selbst zusah. Der durchaus möglichen Emigration verweigerte er sich vor allem auf Grund der engen Bindung zu seiner Mutter. Eine (aber hoffentlich nicht die einzige) Kästner-relevante QD Frage ist die nach dem "Fabian". Ein ebenso wunderschönes wie trauriges Buch.

Lessing wurde in Kamenz geboren. Ebenso Georg Baselitz.

Stefan Heym stammte aus Chemnitz. In Chemnitz steht auch der sogenannte "Nischel". Die zweitgrößte Porträtbüste der Welt, geschaffen von Lew Kerbel.

to be continued
Autor Cecilie
 - 06.09.2015 09:34
Zitat von: Willi_Winzig am 06.09.2015 07:20
... gleich werden sie ... sagen, das seien die Thüringer und nicht die Sachsen gewesen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%BCringisch-obers%C3%A4chsische_Dialektgruppe
Autor Willi_Winzig
 - 06.09.2015 07:20
Natascha, gleich werden sie über Dich herfallen und sagen, das seien die Thüringer und nicht die Sachsen gewesen.
Autor Natascha-72
 - 06.09.2015 01:05
Das meist benutzte Wort an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze hieß ' Gänsefleisch'......Gänsefleisch mo dä Gofferraum offmachn?'