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Die Sache mit den Päpsten...

Begonnen von Zombiejule, 21.01.2016 14:32

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Erythra

#25
Geht mir wech mit Päpsten  :priest:, sobald die erste Frau Papst ist, denke ich nochmal wohlwollend über die Geschichte nach  :))


         

NeuesIpad

#26
Zitat von: Erythra am 21.01.2016 19:42
Geht mir wech mit Päpsten  :priest: , sobald die erste Frau Papst ist, denke ich nochmal wohlwollend über die Geschichte nach  :))


Kann ich schon verstehen, aber, was machst du, wenn die genau so reaktionär wäre wie ihre Vorgänger  :-\
Armselig: Wer sich die Leistung anderer aneignet, sie kopiert, sie als eigen ausweist und niemand hier kümmert es.

De Wolf

#27
Papstpilz? Dazu ist mir nichts bekannt.  Allerdings gibt es anerkannte "Pilzpäpste", also Kenner auf dem Gebiet der Mykologie :-\

Für "unseren" Benedikt wurde aber vom Berliner Brauhaus Südstern tatsächlich ein Papst-Pils gebraut.

Ein Bio-Bier, das - angeblich - während der Reifung mit gregorianischen Chorälen bespielt wurde.

Das Brauhaus liegt  nicht weit von der Apostolischen Nuntiatur in Neukölln entfernt, der Diplomatischen Vertretung des Vatikanstaates, wo Benedikt bei seiner Deutschlandreise 2011 übernachtete.

Aber das nur nebenbei.

Kleine Bitte: Vielleicht gelingt es, die Beiträge etwas "seriöser" zu halten.

:servant:
It's gotta be purrfect!

Sisterinheart

#28
.
Team Thusmenius


[move]>:D  Oh Quizzus, oh Quizzus, gib mir meine Punkte wieder!  >:D [/move]





Zombiejule

#29
 :)) :)) :)) :))

Ja, wenn der Papst NICHT auftaucht, dann isses einfach ...

:winke:

De Wolf

#30
Wieso? Er taucht doch auf. Unten rechts  :))
It's gotta be purrfect!

Sisterinheart

#31
Er taucht auf, aber die Frage ist doch, taugt er was....
Team Thusmenius


[move]>:D  Oh Quizzus, oh Quizzus, gib mir meine Punkte wieder!  >:D [/move]





lysimachia

#32
oder isser ein Tauchenichts...?
Team Thusmenius


>:D  Oh Quizzus, oh Quizzus, gib mir meine Punkte wieder!  >:D

Cancer Fighter

#33
oder isser wie Benedict abgetreten  :priest:  :))
senza musica, la vita sarebbe un errore

Lykourg

#34
Hier, noch so ein nicht-Papst...  :))

De Wolf

#35
Auch was die Papstgeschichte angeht,  gibt es diese typischen, ziemlich isolierten QD Fragen.   

Zum Beispiel nach dem einziges Vierpäpstejahr, dem Jahr 1276. Durchaus interessant, das mal Revue passieren zu lassen.

Am 10. Januar stirbt Tebaldo Visconti a.k.a. Papst Gregor X. Drei Jahre hat es gedauert, bis er gewählt worden war. Und dann nur weil ein mächtiger Förderer - Karl von Anjou (Herrscher über weite Teile des italienischen Stiefels)  - Druck gemacht hatte. Da war es auch nicht so wichtig gewesen, dass der Kandidat kein geweihter Priester gewesen war (sondern ein "Laie" - genau).

Hauptsache die (kirchen)politische Ausrichtung stimmte.

Die Nachfolge war dafür  schnell geklärt. Pierre de Tarentaise a.k.a. Innozenz V. wurde am 21. Februar - dem Tag nach Beginn der Wahlversammlung (Konklave) - gewählt und war der erste Dominikanermöch auf dem Papstthron (Inquisition - genau!) 

Bei seiner Wahl gab es übrigens das erste Konklave wie wir es kennen. Die wahlberechtigten Kardinäle wurden in einem Gebäude eingeschlossen und durften es erst nach einem klaren Abstimmungsergebnis wieder verlassen.

Innozenz war kirchenpolitisch eher neutral - kam aber auch bald unter die Fuchtel Karls. Nur nicht für lange, denn er starb schon am 22. Juni.

Das Konklave  zieht sich hin. Der Juli kommt. Kein passender Kandidat ist in Sicht.

Karl von Anjou - zugleich Stadtsenator - übernimmt die Wahlleitung und beschleunigt das Verfahren.
Er schottet die Kardinäle von der Außenwelt ab und setzt sie auf Diät, was in der Sommerhitze zu mehreren Kreislaufzusammenbrüchen führt. Schnell wird am 11. Juli Kardinal Ottobono Fieschi a.k.a. Hadrian V. gewählt - der auch keine Priesterweihe besaß.

Macht nichts.

Er hebt die entsprechende Wahlordnung auf. Was seine einzige Amtshandlung war. Denn er stirbt am 18. August an einem Hitzschlag. Nach heftigen Debatten steht am  8. September der 60-jährige Peter Rebuli-Giuliani als Nachfolger fest.

Stressige Zeiten. Da passt ins Bild, dass man sich bei seinem Papstnamen Johannes XXI. verrechnet. Denn einen XX. hat es nie gegeben.  :opa:

Lange sah man darin einen letzten Hinweis auf die geheimnisvolle Päpstin Johanna, die ja angeblich von ihrer Kirche totgeschwiegen wurde.  Das ist aber nur eine Legende aus viel späterer Zeit.

Im Übrigen gleicht sich alles wieder aus, denn es gibt zwei Johannes mit der Nummer XXIII. Einer der 1410 - 1415 das Amt innehatte und - Ihr ahnt es - ein eher umstrittener Charakter war.  :bang:

Und einen richtig guten, nämlich den Roncalli Papst Angelo Giuseppe (1958 - 1963), der ja auch das Ökumenische Konzil angestoßen hat, das manche Reformen ermöglicht hat.  :up: 

D a s bekannte Dreipäpstejahr kam dann etwas später, nämlich 1978. Da folgte nämlich auf Paul VI. Johannes Paul I. und dann - nach nur 33 Tagen Amtszeit - Johannes Paul II.,  der immerhin bis 2005 durchhielt. Länger als jeder andere außer Pius IX.  :priest:

Dreipäpstejahre gab es übrigens insgesamt 14!  Was zeigt, dass das Amt auch seine stressigen und manchmal lebensgefährlichen Seiten hat.  :-\

Aber das nur nebenbei...  :winke: 
It's gotta be purrfect!

Not Defined

#36
Papapapst und Mamapapst sind eingepappt in Pappe...

E. Ionesco - La cantatrice chauve

De Wolf

#37
Das war jetzt aber ganz schön absurd...  :))

:wine:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#38
Da versuche ich noch eine Ergänzung mit einer qd tauglichen Info zur Kirchenspaltung von 1054. Das Fachwort heißt Schisma (ausgesprochen Skisma).

Als Häresie übrigens wird eine Irrlehre bezeichnet. Noch so ein altes Thema. Das erst erledigt sein wird, wenn Jesus wiederkommt und für klare Verhältnisse sorgt.  Was die Experten als Parusie bezeichnen.  :reader:

Aber das nur nebenbei.

Als die Kirche wuchs, entstanden besondere Ämter, die für Struktur und Ordnung sorgten. Eben auch das des Bischofs (Episkopos - Aufseher). Aufgrund der Petrusüberlieferung beanspruchte der Römer dabei eine Art von Ehrenvorsitz. Doch gab es noch andere,  die ebenfalls bedeutsame Traditionen hatten und Patriarchate genannt werden.
Alexandria, Jerusalem, Antiochia, Konstantinopel.
Die Ausbreitung das Islams hat die Bedeutung der erstgenannten stark geschwächt.
Doch hat die ägyptische, koptische Kirche (Markus - genau) bis heute einen solchen Patriarchen bzw. Papst.

Kurz und problematisch. Nach dem Zusammenbruch des (west)römischen Reiches kam es zu einer Konkurrenz zwischen dem Papst in Rom und dem Patriarchen in Konstantinopel. Nach der Devise: Es kann (eigentlich) nur einen geben. Theologisch ging man auch immer mehr getrennte Wege  - etwa in der Frage der Ikonen. Und 1054 war das Tischtuch dann endgültig zerissen. Papst und Patriarch bannten sich gegenseitig.  >:(
Und  trotz verschiedener Gespräche und zuletzt Besuche blieb das so bis 1965, als auf dem Ökumenischen Konzil der Bann endlich aufgehoben wurde.

Klingt nach Stoff für eine TV Serie. Wie die, über die Borgias.

Ist aber noch gar nix gegen das große abendländische Schisma im 14./15. Jahrhundert, wo gleich drei (!) Päpste miteinander stritten und ihre Gegner samt Anhängerschaft mit dem Bannfluch belegten (Amtssitze waren übrigens neben Rom auch Avignon und Pisa).

Leute: Die Intrigen in Dallas  oder beim Denver Clan waren dagegen ein gemütliches familiäres Kaffeekränzchen.

Damit genug für heute. Zur Entspannung höre ich mir jetzt von dem hochmittelalterlichen Komponisten Perotinus das  "Sederunt Principes" an.
Wahnsinn die Stimmführung.
Und erst der lange Atem der Leute.
Aber den braucht es manchmal,  wenn es menschelt... Nicht wahr?  :-\

In diesem Sinne: Bess demnäx!   :winke:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#39
Wenn Ihr übrigens Lust auf ein bisschen Statistik habt, lest den Artikel in der Wikipedia. Wobei die Papstnamen wirklich eine Wissenschaft für sich sind.
Und erst die historisch akkurate  Liste mit 307 Papstnamen, alles inklusive.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Päpste

Der Teufel - ähem - steckt im Detail.  >:(

Denn  da geht es angesichts unklarer Quellen, Schreibfehlern, konkurrierender Päpste, solchen mit unklarem Anrecht auf den Titel usw. usw. drunter und drüber.

Auch der Quizkandidat (s.o.) mit seiner imponierenden Gedächtnisleistung hat es letztlich nicht geschafft, die Reihenfolge richtig wiederzugeben. :(

Aber das nur nebenbei.

Interessant ist dass zwei Päpste freiwillig von ihrem Amt zurücktraten. Da war der herzensgute Pietro di Morrone a.k.a. Coelestin V. (verstorben 1296) Er war ein einfacher Mönch und sah sich nach wenigen Tagen überfordert. 

Nummer zwei - klar - ist unser Joseph Aloisius Ratzinger a.k.a. Benedikt der XVI. Der nun lange durchgehalten hat. Um doch zu demselben Ergebnis zu kommen. Aber es gehört einiges dazu, die eigenen Grenzen zu erkennen.  :think:

Ich saach mal Konrad Adenauer oder Ronald Reagan...

QD relevant ist übrigens die Frage, wie viele Päpste den Namen Paul  tragen. Die Antwort ist 8. Der letzte Paul war der Sechste, der Nachfolger Johannes XXIII., der auch das Konzil zu einem leidlich guten Ende geführt hat.

Hinzu kommen seine beiden Nachfolger, die einen Doppelnamen wählten (warum wohl?).  :-\

Johannes Paul I und II.  :reader:

Das wäre es für heute. Ergänzungen sind jederzeit willkommen...

Vielleicht schreibt unsere Zombiejule mal weiter am C & S Brett in der Quizpedia?  :))
Wie wäre es?
Revanchiere mich gerne mit einem anderen Thema Deiner Wahl!  :winke:

:servant:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#40
Meiner lieben Freundin, der Margaretnerin verdanke ich den folgenden Hinweis:

Wer war Papst in der Zeit des Zweiten Weltkrieges?

Die Antwort ist Eugenio Maria Giuseppe Giovanni Pacelli a.k.a. Pius XII. Eine aristokratische Gestalt mit großer Überzeugungskraft  und persönlichem Engagement - auch und gerade für Opfer von Gewaltherrschaft. U n d zugleich eine  umstrittene Persönlichkeit, deren Rolle in diesen finsteren Zeiten zu beleuchten den Rahmen hier sprengt.

Ich sage nur "Holocaust" und erinnere an Rolf Hochhuths Drama: "Der Stellvertreter".

Und verweise dann auf die Wikipedia oder bitte Euch das selber zu googeln...

Oder hier nachzusehen: http://www.kath-info.de/piusxii.html

Es lohnt sich!  :servant:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#41
Zugabe? Unser Aloysius/Benedikt war von 1966 bis 1969 Professor in Tübingen und damit Kollege von Hans Küng, der sich bei der Besetzung der Stelle besonders für ihn stark gemacht hatte.... Wäre ein Grund gewesen sich bei Gelegenheit zu revanchieren, oder?

Das geschah leider nicht. Eher im Gegenteil.

Küng war ein (und blieb) ein kritischer Kopf, der ziemlich bald ernste Probleme mit der katholischen Amtskirche bekommen sollte. Etwa mit seinem Werk "Unfehlbar?" das eine bekannte Doktrin unter die Lupe nimmt - und den Verfasser ins Visier der Glaubenskongregation brachte.

Leute - das ist starker  Stoff, der den Vergleich mit Umberto Ecos Klosterkrimi nicht zu scheuen braucht...c :paper:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#42
Kommen wir noch einmal zu "unserem" Papst Joseph Aloisius Ratzinger aka. Benedikt XVI. Der ja lange Zeit die rechte Hand seines Vorgängers gewesen und damit äußerst "papabel" war.
Doch gab es auch andere aussichtsreiche Kandidaten, etwa einen argentinischen Kardinal namens Jorge Mario Bergoglio...
Von dem noch zu hören bzw. lesen sein wird.

Die Wahl begann am Nachmittag des 18. April 2005 mit einem Gottesdienst und einer viel beachteten Predigt Kardinal Ratzingers gegen Materialismus und Relativismus. 
Damit waren die Weichen fast schon gestellt. Es waren nur vier Wahlgänge nötig. Schon am 19. April gegen 17:50 Uhr kam weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtina und zeigte, dass der neue Papst gewählt war.

Dieser war mit 78 Jahren schon in äußerst fortgeschrittenem Alter, was zu seinem Amtsverzicht am 28. Februar 2013 sicher beigetragen hat...  :'(
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#43
Schließlich und endlich noch einige Anmerkungen zu dem o.g. Jorge Mario Bergoglio aka Franziskus. Dieser ist  seit dem 13. März 2013 Bischof von Rom und der 265. Nachfolger Petri.  :up:

Die Wahl begann am 12. März. Und endete schon am zweiten Tag mit dem fünften Wahlgang.

Interessant ist, dass Bergoglio sich für den Namen Franziskus entschied. Klar, dass er damit eine gewisse Botschaft verbunden hat (s.o.).
Ob der damit verbundene Kurswechsel gelingt,  bleibt abzuwarten.  :)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#44
Immer wenn man denkt, es ist geschafft - kommt eine neue Frage. Aber das macht ja auch den Reiz der Sache aus - nicht wahr?   :think:

Und die Frage führt noch einmal zurück zu den Dreipäpstejahren.  O:-)

1705 ist definitiv keines. Denn seit 1700 war Clemens XI. (* 1649) Papst und sollte es bis 1721 bleiben.

Eine relativ lange Zeit mit eher bescheidener Bilanz.
Börsianer würden so was "bärig" nennen.
Hey - das war eine Alliteration...

Aber das nur nebenbei...  Bess demnähx...  :winke:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#45
Hallo und noch ein kleiner Nachtrag zum sogenannten Primat des Papstes.

Unter diesem Primat des Papstes als Nachfolger Petri versteht man den Anspruch der  römisch-katholischen Kirche, dass ihr Oberhirte auch einen Vorrang als Führer der gesamten Christenheit besitzt.

Die Begründung verweist in den Bereich der (Petrus)legende. Seine praktischen Auswirkungen allerdings sind immens.

Denken wir an das Erste Vatikanischen Konzil von 1870, wonach der Papst höchste Rechtsgewalt (Jurisdiktionsprimat) und höchste Lehrvollmacht (Unfehlbarkeit aller Entscheidungen ex cathedra - also von seinem Lehr- bzw. Bischofsstuhl aus) besitzt.

Brisant sind hier vor allem zwei. Nämlich die Unbefleckte (sündlose) Empfängnis Mariens (1854) sowie die Mariä (leibliche) Himmelfahrt (1950). 

Für das ökumenische Gespräch brandheiße Eisen...  :-\

Aber immerhin gibt es so in zwei Bundesländern (und etlichen katholisch geprägten Staaten der Erde) einen weiteren Feiertag! 

Am 15. August ist es wieder soweit. Freut Euch Bayern und - Saarländer...  :winke:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#46
Und noch eine interessante Frage, bei der ich mich auch das erste Mal "verhauen" habe.  >:D

Der Papst mit der längsten "Regierungszeit" ist eben nicht Johannes Paul II.
Sondern Pius IX. (*1792) der das Amt von 1846 bis 1878 innehatte.
31 Jahre und 8 Monate lang.
Und damit vielleicht z u lang... 

Seine Bilanz ist äußerst durchwachsen. Zu nennen ist die Verkündung des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis Mariens und  des päpstlichen Jurisdiktionsprimats (die "Unfehlbarkeit" - genau).  :reader:

Echte Stolpersteine im ökumenischen Gespräch (s.o.).  >:(

Dazu kommt der Verlust des Kirchenstaates an das junge Königreich Italien.

Immerhin: Johannes Paul II. hat ihn Anno 2000 seliggesprochen.  :priest:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Pax vobiscum. Urbi et Orbi. Wie der Papst grüßen würde. Voller Ablaß wäre dann garantiert. Seit Dezember 95 auch über Internet.

Aber das nur nebenbei.

Nach einer ganzen  Reihe ziemlich aktueller Facts mal wieder ein großer Sprung zurück in die eher legendären Anfänge der Papstgeschichte. Zu Clemens, der als zweiter oder dritter (!) Nachfolger Petri gilt.

Er gilt als Verfasser eines umfangreichen Briefes,  in dem er zur Gemeindeordnung Stellung nimmt.

Adressaten sind die - Korinther.

Der Verfasser nennt sich übrigens in aller Bescheidenheit Presbyter - also Ältester.

Ein zweiter Brief ist eigentlich gar keiner sondern eine Predigt.  :paper:


It's gotta be purrfect!

De Wolf

Χαίρετε, καὶ μέμνησθε τὰ δόγματα.

Mit diesem schönen griechischen Gruß kommen wir wieder zu einer Sternstunde der Papstgeschichte. Und zu einer ziemlich dunklen in der des mittelalterlichen Kaisertums.

Die Rede ist vom berühmten Gang nach Canossa. Den nahm der Kaiser Heinrich IV. auf sich, um dort Papst Gregor VII. zu treffen, mit dem er schon länger im Clinch lag.
Dabei ging es um nicht weniger, als um die Frage nach der Herrschaft im Reich und in der Kirche. Getreu der Devise: Es kann da (eigentlich) nur einen geben, der das letzte Wort hat.

Lange Zeit war das der Kaiser. Der Kirchenleute als Stützen einer Macht sah und sie nach Belieben ein- und absetzte (die Investitur - genau). 
Noch Heinrichs Vater hatte das für sich beansprucht und auf einer Synode in Sutri mal eben drei rivalisierende Päpste abgesägt.
Und damit für eine Reform gesorgt, die - Ironie des Schicksals - seinen Nachfolger in die Bredouille bringen sollte.

Ja, Sohnemann hatte es schwerer  - und musste erleben, dass der neue Papst ihn nicht nur ausbremste sondern bannte - also aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausschloss.  :o

Für manchen ehrgeizigen Reichsfürsten ein Segen - und eine Chance, selber große Politik zu machen.
Doch Heinrich zeigte es allen. Denn durch seinen Bittgang brachte er den Papst in Zugzwang.
Denn der musste den Büßer vom Bann lossprechen - auch wenn der damit wieder seine Handlungsfreiheit gewann.

Außerdem ist es mit solchen Machtdemonstrationen so eine Sache: Sie verlieren mit der Zeit ihre Wirkung.  :P

So konnte sich der Eiserne Kanzler Bismarck in seinem (Kultur-)kampf gegen die Katholische Kirche den Satz erlauben. "Nach Canossa gehen wir nicht".  :notamused:

Aber das ist eine andere Geschichte...  :up:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#49
Und noch ein paar Facts, mit denen ihr jedes Partygespräch aufpeppen könnt.

Was ist eigentlich der Vatikanstaat. Eine Theokratie? Eine Wahlmonarchie bzw - fürstentum?

Jedenfalls ein äußerst langlebiges Gebilde, auch wenn es mit der Zeit auf 0.44 qkm geschrumpft ist.

Stand mit meinen Jungs oben auf dem Petersdom und habe ihnen alles gezeigt.

Das ist alles? Soo klein? War ihre Reaktion.

Und ich konnte trocken sagen: Nein - da draußen ist noch die Sommeresidenz: Castel Gandolfo.

Aber das nur nebenbei...

Dass es im Kirchenstaat nicht immer fromm zu ging ist klar. Der Papst hatte Soldaten. Und hat sie immer noch. (Die berühmte Schweizergarde - genau).
Und rief eine eigene Gerichtsbarkeit und Glaubenpolizei ins Leben. Der Bettelorden der Dominikaner (die domini canes also "Hunde des Herrn") wurde mit Inquisitionen beauftragt - also mit Ermittlungsverfahren gegen Abweichler bzw. " Irrlehrer " (Häretiker).

In einer Zeit des Fehde- bez.  Faustrechts war das durchaus ein Fortschritt. Hätte man nicht Glaubensfragen mit denen der Macht verquickt. Aber das soll auch heute immer wieder vorkommen. Oder?  :-\


 



It's gotta be purrfect!

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