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Philosophie für Einsteiger

Begonnen von De Wolf, 15.09.2015 11:03

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De Wolf

Ok. Es hat noch a bisserl gedauert. Aber heute sinn 'mer dran.

Bereit für das,  was kommt?  ;)

It's gotta be purrfect!

De Wolf

#151
"Es ist nicht unmöglich, dass ich der erste Philosoph des Zeitalters bin. Ja vielleicht noch ein wenig mehr. Irgend etwas entscheidendes und verhängnisvolles, das zwischen zwei Jahrtausenden steht." .

Starke Worte nicht wahr?

Zumal für einen Denker, der zu seiner Zeit fast unbekannt war.

Aber ich sage mal ganz ungeschützt. Er ist ein Philosoph des Widerspruchs und der Widersprüche.

Da ist der Pfarrerssohn und Altphilologe, der sich zum Enfant Terrible seiner Zunft und schließlich DEM Kritiker des Christentums entwickelt. Sich zuletzt gar zum Antichristen stilisiert.

Da ist der Mann mit dem einschüchternden Äußeren, der in Kriegszeiten schon mal mit riesigem Säbel posiert.
Doch innerlich ist er ein Feingeist, der nur kurz als Sanitäter Dienst tut - bevor er gesundheitshalber wieder den Rückzug antritt.

Da ist der Mann, dem die Welt das berühmte Zitat vom Weibe und der Peitsche verdankt.
Der ist im Umgang mit dem zarten Geschlecht von einer rührenden Unbeholfenheit - versucht etwa Damen eines Etablissements mit Klaviertönen zu verzaubern.

Da ist der Verkünder eines neuen Menschentyps - des Übermenschen jenseits der etablierten Kategorien von Gut und Böse. 
Der beim Anblick eines geschundenen Droschkengauls in Tränen ausbricht.
Und bald darauf einen Zusammenbruch hat, der ihn zum Pflegefall macht.
Zum Opfer seiner geltungssüchtigen Schwester, die sein Werk "bearbeitet" und den Bruder so im gerade entstehenden rechten Lager salonfähig macht.

Puha.

Starker Stoff - nicht wahr.

Kurze Denkpause und weiter geht's...  :-\


 
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#152
Versuchen wir's, einige Grundzüge seiner Philosophie herauszuarbeiten.

Und zwar anhand eines Zitates aus einem vielleicht bekanntesten Werk.
Also sprach Zarathustra.
Vielen bekannt durch Richard Strauss' Vertonung - DEM Soundtrack zu Stanley Kubricks visionärer  Odyssee im Weltraum...

An dessen Ende sinnigerweise die "Apotheose" (Vergöttlichung) des (Anti)helden steht...

Aber das nur nebenbei...

Hören wir auf diesen Zarathustra - diese Kunstfigur Nietzsches, die mit dem Begründer des Zoroastrismus nur den Namen gemein hat...

"Drei Verwandlungen nenne ich euch des Geistes:
Wie der Geist zum Kamel wird.
Zum Löwen das Kamel.
Und zum Kinde zuletzt der Löwe."

Was kennzeichnet den Geist des Kamels? Er verehrt demütig das Erbe der Vergangenheit. Beschwört die edle Einfalt und stille Größe des klassischen Griechentums.

Pflegt seinen Glauben an die großen Stifter der Kultur, wie der Christenmensch seinen Heiland.

Schafft sich mit der Zeit auch neue Ersatzreligionen - wie den Wagnerkult!   

Oder kultiviert einen zeitgeist-typischen, billigen Atheismus, der die radikalen Konsequenzen der Idee ausblendet.

Alles das ist Ausdruck von Dekadenz, eine Illusion, schlimmstenfalls moderner Götzendienst (Schopenhauer und Kierkegaard lassen grüßen). 

Und daran hat sich seit der Antike nichts geändert.

Ach ja die Antike. Nur - Küsten des Lichts?
Um es mal mit Peter Bamm zu sagen. Dem heute fast vergessenen Philanthropen und Top-Autor...

Hellas war eben nicht nur das Reich des Lichtgottes Apoll.
Da ist auch (qd-relevant) der Gott der Extase und des Rausches: Dionysos.
Den lobt Nietzsche in den typischen Dithyramben und stößt damit die ganze Philologenzunft vor den Kopf.

Wir merken:

Nietzsche ist ein Löwe. Ein einsamer Prediger in der Wüste, der die Brüchigkeit, die Nichtigkeit, die Dekadenz seines Zeitalters aufdeckt.
Er ist der Prophet des Nihilismus - der nur etwas für freie Naturen ist.
Dem die Moral der Altvorderen - die Stumpfheit der Mitmenschen - nicht mal mehr ein mildes Lächeln abringt. 

"Der zweite Gang. Das verehrende Herz zerbrechen... Unabhängigkeit.
Zeit der Wüste.
Kritik alles Verehrten."

Am Ende steht schließlich der neue Mensch. Das Kind der neuen Zeit.
Kein blauäugiger, engstirniger Machtmensch - wie er den Nazis vorschwebte. Gleichschaltet und getrieben von einem ominösen "Willen zur Macht".
Ein frei gewordener Geist, den einiges mit dem aristokratischen Menschentyp der Renaissance verbindet.

Der quasi im Alleingang dem Zeitalter die Stirn bietet - ja, ein neues heraufführt.

Der das Leben mit all seinen Widersprüchen und Gegensätzen bejaht und mit seinem ganz eigenen Sinn füllt.

Klingt schon a bisserl nach dem Existenzialismus des 20. Jahrhunderts?

Nicht wahr?

Nietzsche hat es noch erlebt, aber - geistig umnachtet und ein wahrhaft tragischer Fall - nicht mehr wahrgenommen.

Er starb  am 25. August 1900, weshalb es (QD-relevant) Anno 2000 große Jubiläumsfeiern gab.

So viel für heute.

Jetzt gönne ich mir Strauss' Zarathustra.
Und ein zeitgeisttypisches Craftbier - Imperial Stout Tequila.

Bin gespannt auf Eure Feedbacks!  :winke:














It's gotta be purrfect!

Sisterinheart

Strauss Zarathustra war - qd-relevant - die Eröffnung von Elvis Presley-Konzerten.

https://youtu.be/MK0x6U1aPuk 

Aber das nur nebenbei   :))
Team Thusmenius


[move]>:D  Oh Quizzus, oh Quizzus, gib mir meine Punkte wieder!  >:D [/move]





De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

14 000 clicks!  Unglaublich! 

Vielen Dank für so viel Interesse!

:up:

:winke:
It's gotta be purrfect!

AloisIrmel

Guten Abend, lieber de Wolf,

nur ein Wort zu Beginn: Chapeau!!!!

Und dankeschön für Deinen Blog, Du hast die seltene Gabe, komplizierte und komplexe, meistens langweilige Informationen und Texte, auf den Punkt genau, in Alltagssprache, aber spannend unters gemeine Volk zu bringen. Großartig!
Bin durch Zufall drauf gestoßen und begeistert! Einiges wusste ich, vieles hab ich beim Lesen kurzweilig erfahren.

Du bist selbst ein Philosoph unserer Zeit!

Ich freue mich schon jetzt auf Deine nächsten Beiträge!

Herzliche Grüße von Irmchen

Irmchen

De Wolf

Dankeschön für das nette Feedback. Und natürlich auch fürs stilles Lesen. Hätte ja nie gedacht, dass es da draußen so viel philosophisch interessierte QD-ler gibt.

Oder lest ihr diese Posts etwa nur, weil ihr S...kats trainieren wollt?  >:D
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

#159
Wie auch immer. Langsam komme ich wirklich zum Ende. Wobei ich noch ein paar Fragen aus früheren Jahrhunderten begegnet bin, die ganz interessant sind.

Also:

Mit welchem Handwerk vergleicht Sokrates seine philosophische "Arbeitsweise".

Antwort: Er sieht sich als Hebamme.

Denn anders als andere, will er keine eigenen Einsichten vermitteln - schon gar nicht um des schnöden Mammons willen. 

Sokrates behauptet nicht etwas zu wissen. Im Gegenteil. Er will seinen Gesprächspartnern "nur" dabei helfen, zu echtem Wissen und wahrer Erkenntnis zu kommen. 

Also stellt er Fragen, mit dem Ziel, vermeintlich Sicheres zu überprüfen und neu zu überdenken.

Dass das - im Bild gesprochen - eine schwere Geburt ist und ihm nicht nur Sympathien einbringt, liegt in der Natur dieser Technik.

Ironie der Geschichte: Platon macht seinen Lehrer postum zu dem großen Lehrer, für den  die Gesprächspartner schließlich nur mehr Stichwortgeber sind.

So kann's gehen...  :reader:   
It's gotta be purrfect!

ring45

Lesen aus Interesse und Bewunderung mit dem Versuch, etwas zu entgegnen, aber der Kopf gibt nichts Gescheites und Philosophisches her  >:(

De Wolf

Was tun? Wissen vernetzen, erden, veranschaulichen.

Aber wie sagt der Pelzer: Ned so eefach, wemmas doppelt nemmt.

Awwer mir probiere's weider...  :up:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#162
Fangen wir mal an mit einem großartigen Star Trek Film. Der "Zorn des Khan." Dieser Erzfeind Captain Kirks kann nur unter großen Opfern besiegt werden.
Denn wie Käpt'n Ahab ist Khan bereit, seiner Rache alles zu opfern - auch das eigene Leben. Wenn er nur den Gegner mitnehmen kann...   >:D

In letzter Sekunde repariert Mr. Spock den havarierten Antrieb der Enterprise und rettet Schiff und Besatzung - wohl wissend, dass er sich damit eine tödliche Strahlendosis einfängt.

Warum?

:think:

Seine Begründung - geradezu typisch für den Vulkanier:

"Es war eine logische Entscheidung. Das Wohl von Vielen, es wiegt schwerer als das Wohl von Wenigen oder eines Einzelnen." 

Damit zeigt sich Spock von seiner zutiefst menschlichen Seite -  als konseqenter Vertreter einer utilitaristischen Ethik.

Das Wort Utilitarismus leitet sich ab vom lateinischen utilis - nützlich.

Ziel menschlichen Handelns sollte also sein, zum Nutzen bzw. Wohlergehen aller (oder möglichst vieler)  beizutragen.

Was das im Einzelfall ist und wie das hohe Ziel zu erreichen ist - das wird von verschiedenen Utilitaristen unterschiedlich gesehen.

Geht es dabei um individuelles Glück und Wohlergehen - oder doch um allgemeine Pflichterfüllung?
Oder um Werte "an sich"?     
Wer ist es, der entscheidet?
Und mit welchen Folgen für das Gemeinwesen? 

Gute Frage.

Was denkt ihr?

:-\

Es ist jedenfalls (auch für QD)  gut zu wissen, dass dieser Ansatz durch Jeremy Bentham (1748–1832) und John Stuart Mill (1806–1873) entwickelt wurde.

Trekkies würden natürlich sagen, dass Surak die Nase vorn hatte.  ;)

It's gotta be purrfect!

De Wolf

#163
Gerade in seiner "antiautoritären" Form hat der Utilitarismus auch moderne wissenschaftliche Disziplinen wie Sozialphilosophie, Soziologie, kritische Gesellschaftstheorie und Wirtschaftswissenschaften geprägt.

So gilt Mill als Vater des sozialen Liberalismus.

Ein Mensch mit Überzeugung. Besser als - Zitat / OT:  "99 andere, die bloß Interessen verfolgen."   :up:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#164
A propos Interesse. Wörtlich - mit dabei sein. Anteil nehmen.

Was besonders angenehm ist, wenn es  - nach dem Verständnis der griechischen Philosophen - auf drei Weisen geschieht.

Durch Eros, Philia und Agape.

Eros bezeichnet dabei körperliche Liebe bzw. Anziehungskraft.
Eine besondere Energieverbindung, die auch für Außenstehende spürbar ist.
Die sich auch und gerade in der" erotischen Sinneslust" zeigt.
Dabei gibt es Verbindungen bzw. Parallelen zur indischen Philosophie (Prana bzw. Kama) und sogar zur chinesischen (Qui).

Das Element des intimen "Verkehrs" bzw der innigen Verschmelzung der Partner wird auch im hebräischen Verb jadah deutlich, dass eigentlich "erkennen" bedeutet.

Aber das nur nebenbei.  ;)

Philia ist die Liebe unter Freunden. Die Liebe zur gemeinsamen Sache. Einer Lebensphilosophie, die die Freunde verbindet.
Gemeinsame Interessen - wie die Philatelie (Briefmarken) oder die Byrophilie.  :cheers:

Die dritte Form schließlich, die Agape,  hat gerade im Christentum besondere Bedeutung bekommen.
Denn hier ist sie die reinste, höchste, Form der Liebe. 
Wahrhaft überirdisch - göttlich.
Warum? Weil sie uneigennützig ist.
Ohne Gegenleistung auskommt.
Sogar den Feind einschließt.

Nicht umsonst ist auch das lateinische Pendant - Caritas - der Name einer kirchlichen Hilfsorganisation.

Diese Form der Liebe besingt auch der Apostel Paulus in seinem Hohelied (1. Korinther 13, 1-13).  :guitar:

A propos.

Ein kleiner Witz sei hier erlaubt.

"Der Pfarrer schloss mich ein in sein Gebet. Wie komme ich da wieder raus?"  :-\






It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

#168
Dann mache ich mal weiter.

Zunächst mit einem faszinierenden Stück Geschichtsphilosophie. Einer TV Serie von CNN, die  pünktlich zur Jahrtausendwende ausgestrahlt wurde.

Ihr Name war folgerichtig: Millennium.

Zehn Teile hatte sie und jede umspannte ein Jahrhundert. Jeder stand unter einem besonderen Leitmotiv, das anhand von fünf  Kulturen rund um den Globus entfaltet wurde.

Klingt ambitioniert?

War es auch. Die Produzenten und Kameraleute nahmen sich zwei Jahre Zeit für Reisen rund um den Globus. 100,000 Meilen Filmmaterial wurden belichtet. Schauspielsequenzen und Animationen erweckten die Vergangenheit zu neuem Leben. 

Der Oscarpreisträger Ben Kingsley wurde als Erzähler engagiert. Zwanzig Jahre später - wäre es eigentlich Zeit für eine Wiederholung.

Zum Inhalt:

Teil 1 behandelt das 11. Jahrhundert und trägt  den Titel:  Das Schwert. Es ist eine Zeit kriegerischer Auseinandersetzungen mit Auswirkungen bis in unsere Zeit.
Ein Beispiel ist die normannische Eroberung Englands 1066 (Wilhelm der Eroberer - genau.)
Zu nennen wäre aber auch der Erste Kreuzzug und die Gründung des Königreiches Jerusalem.

Teil 2 behandelt das 12. Jahrhundert und trägt den Titel:
Die Axt. Es ist eine Zeit ambitionierter Bauvorhaben.
Von den Kirchenbauten und neuen Stadtkulturen im Süden Europas über die aus Stein gehauenen Gotteshäuser Äthiopiens hin zu den Pueblo-Siedlungen in der neuen Welt (Mesa Verde).

Im Teil 3 geht es um das 13. Jahrhundert und um den Steigbügel.
Wir denken an die Glanzzeit der Ritter.
Aber auch an die Entstehung und Expansion des mongolischen Reiches.

Im Teil 4 geht es um das 14. Jahrhundert und um die Sense. Die Pest rafft unzählige Menschen dahin. Eine kleine Eiszeit führt zu Hungersnöten und Revolten und gefährdet sogar Europas feudales Machtgefüge.  :'(

Die Folgen zeigt Teil 5. Er trägt den Titel: Das Segel. Denn im 15. Jahrhundert begann - aus schierer Enge und materieller Not geboren - Europas langsamer Aufstieg zur Weltmacht. 

Ich sage mal. Heinrich der Seefahrer. Der Wegbereiter Vasco da Gamas.

Segel setzten aber auch Riesenflotten aus China die Handelsverbindungen bis nach Ostafrika knüpften. Bis das Reich der Mitte sich wieder zurückzog und das Feld anderen Mächten überließ.

Ein massiver Fehler, den die heutigen Machthaber - scheint es - korrigieren wollen.  :-\ 

Im 6. Teil geht es um 16. Jahrhundert und - um den Kompass. Ohne den die Europäer auf Ihren Nusschalen in der Weite der Ozeane wohl verloren gewesen wären.

Im 7. Teil wird deutlich, wie Europa seinen technischen Vorsprung ausbaut. Im 17. Jahrhundert wird das Teleskop erfunden. Unser Wissen über unsere Erde und unseren Kosmos vervielfacht sich.

Im 8. Teil geht es um das 18. Jahrhundert und den Beginn der Industrialisierung.
Das Symbol ist - logisch - der Feuerofen.
Alternativ hätte sich auch Thomas Newcomens Dampfmaschin' angeboten. 

Aber nein. Die krieje mehr später.

Im 9. Teil nämlich. Denn da  geht es um das 19. Jahrhundert.

Und das ist wirklich das Zeitalter der - Maschinen.

Den Schlusspunkt setzt dann Teil 10. Das 20. Jahrhundert steht im Zeichen des Globus bzw der endgültigen (?) Globalisierung.

Interessant wäre nicht nur eine Wiederholung der Serie.
Sondern auch ein weiterer Teil über das 21. Jahrhundert.
Welches Symbol würde sich da anbieten?

Der Mikrochip?  :-\

Wer Vorschläge hat - bitte melden!  :winke:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

Alemana56

Bin neu im Forum u. schaue mir alles mal an. Was du schreibst und wie du das mit Qd- Wissen verknüpfdt, finde ich einfach super! Chapeau, Wolf de[emoji106][emoji3]

Gesendet von meinem E5823 mit Tapatalk


De Wolf

@ Alemana: Dankeschön für das nette Feedback! Und: Herzlich willkommen!  :winke:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Da simmer wieder. Geneigte LeserInnen. Liebe philosophisch interessierte QD-Fans. Oder - Kenner der Materie.  :-\

Wer kennt sich mit dem 20. Jahrhundert aus und hilft mir, das Brett langsam abzuschließen?  :winke:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

#174
Bis dahin schließen wir noch einige Lücken.

Und kommen zu einer politischen Streitschrift, die zu einem Bestseller ihrer Zeit wurde. Und bis heute an Aktualität nichts verloren hat.

Die Rede ist von Thomas Paines 1776 erschienenem Werk "Common Sense". Was übersetzt soviel bedeutet, wie "Gesunder Menschenverstand".

Aber auch - "Gemeinwesen".

Und Paine wußte beide Themen geschickt miteinander zu verbinden.

Worum ging es ihm? 

Paine war Bürger der "Vereinigten Kolonien" in der Neuen Welt. 13 an der Zahl. 

Ob daraus (Vereinigte) Staaten werden sollten, war noch nicht ausgemacht.

Viele Kolonisten hegten immer noch starke gefühlsmäßige  Bindungen an das Mutterland.

Bei aller Kritik  sahen sich als Untertanen "Ihres" Königs Georgs III. Waren bereit Steuern zu zahlen - wenn sie im Parlament vertreten waren.

Paine machte unmissverständlich klar, das die monarchischen und parlamentarischen Prinzipien Grossbritanniens mit etlichen Fehlern behaftet waren.

Allein dass in diesem System Könige und Lords gab, widersprach fundamental seiner Vorstellung, dass alle Menschen gleich (geschaffen) waren.

Somit war es die historische und moralische Pflicht der Amerikaner, diesem Unrechtsstaat den Kampf anzusagen.
Es galt, sich von diesem "Mutterland" zu lösen und ein eigenes  parlamentarisches Regierungssystem zu entwickeln.

Diese Gedanken zündeten!

Auch und gerade weil Paine sie in so einfacher und klarer Sprache darlegte, dass wirklich jeder  Mensch verstehen konnte worum es ging.

So kam es zu einem Stimmungsumschwung. Loyalismus war out. Patriotismus war das Gebot der Stunde. Die Grundlage für die Gründung der neuen, Vereinigten Staaten.  :up:
It's gotta be purrfect!

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