Nehmen wir nur Mozart, dessen ziemlich überraschender Tod mit gerade einmal 35 Jahren bis heute Rätsel aufgibt.
Eine Vermutung, die er selber hegte und die sich bis heute gehalten hat ist:
Der Komponist starb an einer Vergiftung. Die allerdings ohne böse Absicht geschah.
Schon der junge Mozart bekam von von seinem arzneikundigen Vater allerlei Pülverchen, die damals jede(r) einnahm.
Etwa Antimon, das als Stimmungsaufheller Verwendung fand. Oder Brechmittel, um den Kater nach durchzechten Nächten zu bekämpfen.
Da wurde viel experimentiert und - dosiert. Oft zu hoch.
Bei Mozart kam hinzu, dass sein Hausarzt seinen Patienten zur Ader ließ, was diesen zusätzlich schwächte.
Das Ende kam so schnell, dass sogar der Mediziner überrascht war.
So wurde über Mozarts Tod viel spekuliert, was im Laufe der Zeit dann zu typisch "romantischen" Legenden und Mythen führte...
Zu dem idealisierten Bild Mozarts, das bis heute fortwirkt. Auch und gerade, weil es gut zu vermarkten ist.
Aus dem ewig klammen Leichtfuss und Enfant Terrible wurde eine tragische Lichtgestalt.
Der "deutsche Tonsetzer" schlechthin, der - leider, leider - am Unverstand seiner Zeitgenossen, an intriganten Kollegen und höfischer Kamarilla scheiterte.
Diese künsterische Apotheose brauchte natürlich auch einen Bösewicht von Format, der der ewigen (?) Verdammnis anheimfallen sollte.
Idealerweise einen Ausländer ohne Sinn und Verständnis für deutsches Kulturstreben.
Am Besten einen italienischen Rivalen, der nicht einsehen wollte, dass seine Zeit vorbei war. Der zu jeder Schandtat bereit war - zur Not auch auch zu einem Giftmord!
Eine Idee?
