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Fakten zur Musikgeschichte

Begonnen von De Wolf, 04.08.2015 12:26

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De Wolf

Woran lag es?

Sicher nicht daran, dass das Genie seiner Zeit voraus war.

Die Menschen damals litten sicher nicht an multimedialer Reizüberflutung.

Sie waren dankbar,  wenn ihnen ordentlich etwas geboten wurde.

Im Gottesdienst, wo es zu Bachs Kantaten ja auch eine Predigt gab, die sicher einiges an Sitzfleisch und Konzentration erforderte.

Und erst recht im Konzertsaal.

Da war gerade die Wiener Musikszene einiges gewöhnt.
Um nicht zu sagen:
Verwöhnt.
Das bekam Mozart zu spüren, der zunächst ja wirklich der exaltierte Superstar war.

Dessen Konzerte - kaum angekündigt - schon ausverkauft waren. 

Allmählich änderte sich das. Der Vorverkauf kam ins Stocken, Interessenten/Subskribenten wandten sich anderen Künstlern zu.

Mag sein, dass die Jupitersinfonie aus dem Grund nicht zur Aufführung gelangte.

Erst Mozarts Tod setzte der Misere ein Ende. Und die Apotheose des Genies konnte beginnen ...  :(
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Das Schicksal der Sinfonie teilt auch das wohl populärste Werk Mozarts.

Keine Aufführung zu Lebzeiten. Manno!   

>:D

Ich spreche natürlich von der Serenade Nr. 13 für Violinen, Bratsche, Violoncello und Kontrabass in G-Dur KV 525.

Besser bekannt als ,,Eine kleine Nachtmusik".

Wobei Nachtmusik das deutsche Wort für Serenade ist. Die fand traditionell abends und oft im Freien statt.

Weshalb häufig auch Blasinstrumente zum Einsatz kamen...
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Leider ist sie durch gefühlte tausend Billig CD'S und "Klassik-Sampler" (was'n Wort) ziemlich "zerspielt".

Deshalb mal was anderes. Ein schönes Arrangement des 1. Satzes für Bläser.

Reinhören...

https://www.youtube.com/watch?v=NSEg5HBgy9M

O:-)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Also ein verhaltener Applaus wäre da schon angebracht. Mindestens...  :-\
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

#305
Egal. Dann komm ich mal zurück zu den Basics...

Zu unserem spezfisch-abendländlichen Musikverständnis, das immer noch von dem altvertrauten Tonsystem bestimmt ist. Etwa, dass die Oktave in 12 Halbtonschritte unterteilt wird. Und diese Töne - nach gewissen Regeln zusammengefügt - Harmonien ergeben. Idealerweise sogar so was wie Musik...  ;)

Ich saaach mal: Die große Terz. Vier Halbtonschritte etwa von C bis E. Untrügliches Kennzeichen der Tonart - C-Dur.

Oder die kleine Terz. Etwa von A bis C. Drei Halbtonschritte, die dem geneigten Musikkenner  sagen. Aha. Das ist eine Molltonart.

In beiden Fällen kommt noch eine Quinte drüber und fertig ist der Dreiklang. Eine Sept - und es wird richtig interessant.
Die None noch noch drübergeschachtelt?  Warum nicht?
Lust auf eine Undezim? Kein Problem. Und wem das nicht reicht, der studiere die Klassiker und erhält noch viele Inspirationen.

http://www.kotzendes-einhorn.de/blog/2011-12/der-erste-akkord-von-a-heard-days-night/

Wie ich schon mal sagte bzw. schrieb. Damals in der Schule war das alles abstrakt und zum k...  :peitsch:

Aber dann.

:think:

Kurz: Wer sich mit der Materie a bisserl  auskennt, der hat schon viel gewonnen.

Auch qd-technisch. Denn eben kam die Frage nach dem Terz- pardon den  Terzen.  :guitar: 

Weiter mit dem Tritonus. Oder doch mit den - Shrutis... ?  Irgendwie vermisse ich meinen alten Spezi Faq mit seiner Grubenlampe... 

:(
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

Zunächst der Tritonus - nicht zu verwechseln mit dem Tinnitus.

Mit seinen drei Ganztonschritten gilt er seit jeher als Intervall des Teufels und dürfte manchem schon das berüchtigte Ohrenklingeln beschert haben...   

Kostprobe...? 

https://www.youtube.com/watch?v=_u9laoGPB_o 

:o
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Wem das zu gewagt erscheint:

Vielleicht noch ein Wort zu den ominösen Shrutis. Das sind 22 Mikrointervalle in einer indischen Tonleiter.

Statt C D E F G A H C oder italienisch do, re, mi, fa, sol, la, si, do (Solmisationssilben genannt) heißen die Töne  in Indien: Sa Ri1 Ri2 Ri3 Ri4 Ga1 Ga2 Ga3 Ga4 Ma1 Ma2 Ma3 Ma4 Pa Dha1 Dha2 Dha3 Dha4 Ni1 Ni2 Ni3 Ni4 Sa.

Alles in einer Oktave wohlgemerkt...

Klingt a bisserl kompliziert und ist es auch. Und erklärt, warum indische Melodien für unsere westlichen  Ohren so flirrend-fremd klingen. Für den Einen beruhigend, für die Andere andere nervtötend.

Aber das nur nebenbei...

Weiter  mit Wohlklang pur: Den Brandenburgischen Konzerten.  O:-)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#309
Ach ja -  Johann Sebastian Bach. Einer der ganz Großen des Barock. C.a. 2000 Werke hat er komponiert, von denen aber mehrere hundert verloren sind.

Das Bachwerksverzeichnis BWV - das Pendant zum Köchelverzeichnis der Werke Mozarts - listet 1126 Kompositionen auf.

Wie erklärt sich diese immer noch gigantische Zahl? Bach war - wie für Künstler seiner Zeit üblich - nicht freischaffend, sondern  Angestellter und vertraglich zu bestimmten Leistungen verpflichtet.

Dazu gehörten in seiner Zeit als Leipziger Thomaskantor die Kompositionen von Kantaten zu den Themen der Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres (224 an der Zahl).

Daneben nahm er auch Auftragsarbeiten für Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens an. Zuweilen schuf er auch Werke aus besonderem Anlass (natürlich in der Hoffnung auf Zusatzeinkünfte oder sonstige Anerkennung) .

Typisches Beispiel sind die Goldberg-Variationen, die Bach für seinen Freund und Förderer Hermann Carl von Keyserlingk schrieb - angeblich um diesem über schlaflose Nächte hinwegzuhelfen.  :sleep:

Oder das Musikalische Opfer für den Preußenkönig Friedrich II.

Oder - richtig - die sechs Instrumentalkonzerte, die der Meister dem Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg-Schwedt (1677–1734) gewidmet hat. Heute folgerichtig als "Brandenburgische Konzerte" bekannt.

Der Reiz der Konzerte ist, dass sie kompositorisch äußerst vielfältig und hochgradig individuell in der Instrumentation sind. Jeder Instrumentalist kann sich also entfalten. Wobei mein Favorit das 5. ist.

Denn da darf auch der Cembalist - der sonst nur Begleitfunktionen hat - endlich mal solistisch glänzen .

"Da isse. Meine erste eigene Kadenz. Yesss...."   :up:

Bach behielt übrigens Notenmanuskripte für den eigenen Bedarf, die er im Laufe der Zeit immer wieder für andere Kompositionen (etwa seine Kantaten) nutzte.

Er betrieb also gewissermassen Recycling (er "parodierte" - wie das damals hieß).

Was seine immense Produktivität ein Stück weit erklärt. Aber nur ein kleines Stück...

Max Reger - bekanntermaßen DER große Verehrer  Bachs - schrieb übrigens Bearbeitungen für Klavier zu vier Händen.

Aber das nur nebenbei...  ;)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

Nach so viel Musiktheorie und -geschichte ist es vielleicht Zeit für etwas Anschauliches.

Welchen Musiker sehen wir hier? Und was für ein  Instrument spielt er?

Nicht lesen, nur klicken!

:up:

https://www.google.de/search?q=mischa+maisky&rlz=1C1GKLB_enDE666DE676&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwi_25TXlq_eAhUrPewKHZF6ApsQ_AUIDigB&biw=1087&bih=526#imgdii=ywAmURivleFhHM:&imgrc=_v-3IZJoY5i5LM:
It's gotta be purrfect!

Sisterinheart

Team Thusmenius


[move]>:D  Oh Quizzus, oh Quizzus, gib mir meine Punkte wieder!  >:D [/move]





De Wolf

Dankeschön für die Unterstützung. Dann mache ich doch gleich weiter. Wer mag das wohl sein?  :-\ 
It's gotta be purrfect!

De Wolf

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Sisterinheart

#315
Er verrät es in diesem Interview  :)     https://youtu.be/qZhueQEDlyg


https://youtu.be/KlIevMid5L4
Team Thusmenius


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De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

#317
Von KünstlerInnen komm ich wieder einmal zu einem beliebten musikalischen Genre. 

Dem - Lied.  ;)

Es hat Methode, dass sich auch viele große der Musikgeschichte an dieser (Klein-)kunstform versucht haben.

Konnten sie doch so bürgerlichen Musikfreunden eine Freude machen (und en passant das eigene Portefeulle füllen).

Das gelingt übrigens auch ohne Worte. Wie Felix Mendelssohn-Bartholdy (nebst Schwesterlein Fanny) bewiesen hat.

https://www.youtube.com/watch?v=9V7DYckpj8o

Oder - mit der ihm eigenen perlenden Brillanz -  Franz Liszt.

https://www.youtube.com/watch?v=KpOtuoHL45Y   ;)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#318
Damit komme ich - aus aktuellem Anlass  - zu einem Meisterwerk aus der Gattung der Oratorien.  ;)

Sie alle haben gemeinsam, dass ihnen ein Bibeltext zugrunde liegt, der meist wortgetreu von einem Evangelisten erzählt bzw. vorgetragen wird.

Denkbar ist aber auch, dass ein Dichter die Geschehnisse in freier Form wiedergibt.

So ist das bei dem qd-relevanten Osteroratorium von 1725, das den Weg der Freunde Jesu zum leeren Grab zum Thema hat.

Das Textbuch (Libretto) stammt vermutlich von Christian Friedrich Henrici aka Picander, der recht oft mit einem wohlbekannten  Leipziger Thomaskantor zusammengearbeitet hat.

Eine Idee?  :-\
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Lust auf einen Link? Wir sehen und hören: Der Meister hat bei der Komposition an nichts gespart.

Weder an Pauken noch an Trompeten (oder an Oboen).

Wobei die Leipziger Stadtväter - bei allem Willen zur Repräsentation - genau aufs Geld schauten und die Aufführungsbedingungen somit etwas bescheidener waren als heute.  ;)

Beachtet übrigens  den Chor (mit herrlichen Osterlachen)...
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

Nach diesem Werk des Meisters wenden wir mal Komponisten zu, die wir heute als "one hit wonder" bezeichnen würden.

Von deren oft recht umfangreichen Werk nur noch eines in Erinnerung geblieben ist.

Ob verdient - sei dahingestellt.  :-\

It's gotta be purrfect!

De Wolf

#322
Ein bekanntes Beispiel ist der "Einzug der Gladiatoren".

Ein Triumphmarsch des tschechischen Komponisten Julius Ernest Wilhelm Fučík (*1872 in Prag,† 1916 in Berlin).

Er war primär als Militärmusiker tätig und in Kakanien recht populär.

Ich saach mal: Österreichs Ruhm und Ehre. Eine Suite in 4 Sätzen op. 59.

Im kollektiven Gedächtnis geblieben ist aber nur das o.g. Stück, dass in einer upspeed  Version  zum allbekannten Zirkusmarsch avancierte.  :(
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

#324
Ein anderes Beispiel ist der "Tanz der Stunden".
Immer wieder in Wunschkonzerten zu hören.
Populär auch dank der tierisch-guten Ballettfassung aus Walt Disneys "Fantasia".

Der Komponist?  :-\

Amilcare Ponchielli (*1834 in Paderno Fasolaro, †1886 bei Cremona).

Er schrieb es als allegorische Balletteinlage für seine Oper La Gioconda.
Ein großer Erfolg.
Aber irgendwie gelang es ihm nicht, daran anzuknüpfen.
Finanzielle Schwierigkeiten zwangen ihn dazu, seinen Lebenunterhalt als Leiter einer Blaskapelle zu verdienen.
Eine eher unwürdige Aufgabe, die er aber doch mit großem Engagement erfüllte.
Im fortgeschrittenen Alter wurde er 1883 Professor für Komposition am Mailänder Konservatorium.
Bei seinen Kollegen und Schülern genoss er große Sympathie und Wertschätzung.
Aus seiner Schule gingen u.a. Giacomo Puccini und Pietro Mascagni hervor.

Doch eine imponierende Lebensbilanz...  :up:
It's gotta be purrfect!

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