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Die Bibel

Begonnen von De Wolf, 05.05.2017 18:14

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De Wolf

#400
Warum auch sog. Ketzerbewegungen Bischöfe hatten - die Antwort entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

Auch sie standen immer wieder unter dem Druck der Staatsmacht und der Großkirche, die mit ihr im Bunde war.

Couragiert auftretende Gemeindeleiter versprachen Halt und Orientierung.

So hat auch auch Martin Luther nach seinen geradezu revolutionären Anfangsjahren versucht, seine Reformation  in geordnete Bahnen zu lenken.
Dabei kämpfte er nach rechts und links.
Gegen die Papstkirche ebenso, wie gegen Freigeister und Sozialrevolutionäre.

Am Ende stand dann wieder das episkopale Prinzip.

Bzw. das "Summepiskopat".

Denn der oberste Bischof eines evangelischen Territoriums war jahrhundertelang der jeweilige Landesherr (der in der Regel natürlich von Mitgliedern einer Kirchenbehörde, eines Konsistoriums unterstützt wurde.)

Diese enge Verbindung von Kirche und Staat ( das sogenannte landesherrliche Kirchenregiment) endete in Deutschland erst mit der Revolution von 1918.

Wobei lutherische Landeskirchen wie die von Bayern, Württemberg oder Hannover bis heute Bischöfe (oder Bischöfinen) haben.

In anderen Ländern wie England ist es bis heute in Kraft.
So trägt auch der neu gekrönte König Charles III. die traditionellen Titel eines Verteidigers des Glaubens (Defensor Fidei) und des Obersten Gouverneurs der Kirche von England.

Puhhh...

Das war aber wirklich eine tiefe Grabung. Zeit für den Rückweg.

Mehr Licht!  :( 
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Irgendwie muss ich jetzt an diesen Reporter denken, der einem Kirchenmann auf den Zahn fühlen wollte.

"Wenn ich Sie so sehe: Sie haben einen Mercedes mit Chauffeur, während Jesus auf einem Esel ritt. Er wurde von den Mächtigen verfolgt, während Sie allerbeste Kontakte pflegen. Was denken Sie, würde ER wohl dazu sagen?"

Die selbst zufriedene Antwort des Gegenübers:  "Nun - wahrscheinlich würde er sagen: Die Dinge haben sich doch sehr gut entwickelt."

Das kann Mann auch anders sehen - etwa mit den Augen von Sören Kierkegaard, des dänischen Philosphen und Kirchenkritikers.

Aber das nur nebenbei.

Historisch gesehen läßt sich sagen: Im Laufe der Zeit wurde die frühe Kirche mit ihrer Hierarchie und Organisationsstruktur zu einem Machtfaktor, an dem auch das Imperium nicht mehr vorbeikam.
Indem die Bischöfe zudem die Verwaltungsstrukturen des römischen Staates übernahmen und adaptierten, empfahlen sie sich als Partner, die in Zeiten zunehmender sozialer, ökonomischer und militärischer Krisen manche Not wenden konnten.

Was uns zu der Frage führt: Welche Organisation wäre heute (noch) in der Lage, das zu tun und in die  Breschen zu springen, die sich überall auftun? .

Gute Frage - nächste Frage...
It's gotta be purrfect!

De Wolf

So war es staatspolitisch nur zu konsequent, dass das  Christentum mit der konstantinischen Wende Anfang des vierten Jahrhunderts zu erlaubten Religion wurde und Kaiser Theodosius es 391 (de facto) zur Staatsreligion machte.

Womit auch kirchliche Amtsträger zu Staatsbeamten wurden.  :-\
It's gotta be purrfect!

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