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Die Bibel

Begonnen von De Wolf, 05.05.2017 18:14

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De Wolf

#275
Anna (Hanna) ist apokryph bzw. legendär. Wobei ihre "Lebensgeschichte" von einer alttestamentlichen Frau gleichen Namens inspiriert ist. Einer Frau, die lange warten mußte,  bis sie endlich Mutter des Richters und Propheten Samuel wurde.

So lesen wir dann auch, dass Anna und ihr Mann Joachim Maria erst nach zwanzigjähriger Kinderlosigkeit bekamen.

Und zwar - unbefleckt.  :o

Das bedeutet nach der offiziellen katholischen Kirchenlehre, dass Maria zwar auf natürliche Weise empfangen und geboren wurde, aber durch einen Akt göttlicher Gnade makellos (immaculata) blieb, also vor dem "Schaden der Erbsünde" bewahrt wurde.

Was sie dann in den Stand setzte, den Erlöser zur Welt zu bringen.

Festgeschrieben wurde diese Kirchenlehre (Dogma) mit der leiblichen Himmelfahrt Mariens in den Himmel von Papst Pius XII. Anno 1950.  :reader:

Seltsam - aber so steht es geschrieben...  :-\
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#276
A propos unbefleckt (QD-relevant).

Warum gibt es eigentlich keine gescheite Redaktion bei QD, die solche komplexen und kontroversen Fragen des Glaubens sichten und ggf. aussortieren?

Zumal wenn Antworten zur Auswahl stehen wie - unverdreckt.  :'(

Soll das witzig sein?

Die Hölle wäre los, wenn bei einer Frage über den Islam solche Witze gerissen würden.

Sorry - das musste ich mal loswerden!  :motz:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#277
Nun denn. Kommen wir zu Marias Ehemann...  :up:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Ein kleines Bild aus dem Familienalbum?  ;)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#279
Es gibt nur ein klitzekleines Problem bei diesem Bild.

Es hat mit der Wirklichkeit damals rein nichts zu tun. 

Joseph hatte sicher keine Werkstatt, in der er Möbel schreinerte.

Die waren in der Antike Luxusartikel und für die kleinen Leute kaum bezahlbar.

Selbst gut betuchte Römer richteten ihre Wohnungen  für unserVerhältnisse spartanisch ein.

Aber wie hat der gute Joseph sein Geld dann verdient?

Antwort; Er war - dem OT des NT zufolge -  "Tekton".

Das bedeutet: Ein "echter" Zimmermann, der auf dem Bau arbeitete. Vielleicht sogar in leitender Position, denn das griechische Wort kann auch Ingenieur bedeuten.

Das provoziert natürlich die Frage: Wer konnten denn den  engagieren und bezahlen. Und wofür?

Antwort. In Nazareth sicher niemand. Da wurden die Häuser in nachbarschaftlicher Hilfe aus etwas Holz und viel Lehm hochgezogen. Hauruck - und fertig. 

Aber in Galiläa gab es etliche moderne, hellenistische Städte, in denen sich eine üppige Bautätigkeit entfaltete.

Die nächste Stadt war Sepphoris und die war nur wenige  Meilen von Nazareth entfernt. Acht Kilometer - um genau zu sein.  :reader:

Gab es da nichts zu tun, winkte der See mit dem reichen Kapernaum. Und natürlich Tiberias, ein Prestigeprojekt des Herodes Antipas, Sohn seines großen Vorgängers.

Der ihr - wie sich's für einen Herrscher von Roms Gnaden gehorte - den Namen "seines" Kaisers gab.

Fazit.

Jesus wuchs in einer multikulturell geprägten Gegend auf.   

Was sicher ein wichtiger Grund  war, warum die Leute im judäischen Kernland den Galiläer abschätzig beurteilten.

Ok. Der kehlige Dialekt trug auch dazu bei.

Aber - provinziell waren die Leute sicher nicht. 

Ob Jesus aber neben Aramäisch und dem biblischen Hebräisch auch Griechisch beherrschte - darüber läßt sich trefflich streiten.  :-\
   

It's gotta be purrfect!

De Wolf

Vielleicht werfen wir einmal einen Blick in das Haus eines reichen Römers?

Beachtet die geflochtenen Weidensessel und das Sofa aus demselben Material.  ;)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#281
Das Bild zeigt das Wohnzimmer eines Augenarztes im saarpfälzischen  Schwarzenacker. Wo sich in der Kaiserzeit   eine prosperierende gallorömische Stadt befand.

Vom Beruf des Hausbesitzers wissen wir, weil bei den Ausgrabungen ein Stempel für eine Rezeptur gefunden wurde.

In griechisch.

Wir lesen daraus ab.

Griechisch war auch im Westen des Reiches die Sprache der gebildeten Bevölkerungsschichten.

Vergleichbar dem Französischen im 17. und 18. Jahrhundert.

Im Osten war griechisch neben dem Lateinischen auch die offzielle Amtssprache.

Das erklärt, warum die neutestamentlichen Schriften in mehr oder weniger gutem Griechisch geschrieben sind.

Erst als sich das Christentum im zweiten Jahrhundert langsam im ganzen Reich verbreitete, entstanden lateinische Übersetzungen.

Von denen eine sinnigerweise den Namen Itala trägt.

Die Bekannteste allerdings ist die - Vulgata. 

Also die "volkstümliche".  ;)

Das war an der Wende von 4. zum 5. Jahrhundert, als das Bildungsniveau langsam sank.

Damit geht die Entstehung der romanischen Sprachen einher, die im Kern provinzielle "Volksprache" sind.

Was Franzosen höchst ungern hören.   :))

Im Osten des Reiches dagegen - wird allmählich das Lateinische aufgegeben.  :(

Die alleinige Amtssprache in Ostrom war und blieb bis zum Ende 1453 griechisch.

Aber das nur nebenbei..  ;)

It's gotta be purrfect!

De Wolf

#282
Eben hatte ich eine wirklich schöne Frage zur "location" der bekanntesten Predigt Jesu.

Wie geschaffen für die Rubrik "Alternative Facts".

Aber im Ernst. Natürlich geht es um die Bergpredigt.

Die Matthäus aus verschiedenen Worten Jesu zusammengestellt hat.

In Mel Gibsons "Passionsfilm" gibt es eine großartige Rückblende auf diese Szene, in der sich der melodische Reichtum der aramäischen Sprache erschließt. Wahrhaft - herrlich... 

Über den Rest des Films möchte ich den Mantel der Barmherzigkeit legen...  :-[

It's gotta be purrfect!

De Wolf

#283
Noch ein schöner Fact?

Der Ort  - auch als "Berg der Seligpreisungen" bekannt - wird seit jeher am nordwestlichen Ufer des Sees von Genezareth vermutet. Er liegt fast 200 Meter über dem See und gute 25 Meter unter dem Meeresspiegel.

Was ihn wohl zum niedrigsten Gipfel der Welt macht.

Aber das nur nebenbei...  ;)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#284
Vielleicht ein kleiner Tipp für Leute, die das Land der Bibel bereisen wollen.

Es lohnt sich.

Wobei für eine Rundreise eine Woche oder 10 Tage  zu veranschlagen sind.

Die üblichen Etappen sind:

Von Tel Aviv (dem Ben Gurion Flughafen) und Jaffa die Küste entlang Richtung Norden.
Stopps am antiken Caesarea, in Haifa  und Akko.
Dann geht es allmählich ins Landesinnere nach Galiläa (Nazareth) und zum See Genezareth.
Anschließend durch das Jordantal Richtung Süden zum Toten Meer (Massada).
Krönender Abschluss ist dann Jerusalem mit einem Abstecher nach Bethlehem.

Spötter empfehlen einen dreiwöchigen Aufenthalt.

Eine Woche im modernen, weltoffenen Tel Aviv, wo die Post abgeht.

Eine Woche Buße und Besinnung in Jerusalem.

Und eine Woche am Golf von Eilath, um von all dem zu entspannen!

Rückfragen bitte per PN...  ;)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#285
Einen alternativen Zugang habe ich in den 1980er Jahren bekommen, wo ich als Freiwilliger in einem Kibbuz an der Küste arbeitete.

Freitags hatten wir frei. So entschloss ich mich, die Bahn zu nehmen (die ein Ableger der berühmten Hedschas-Bahn ist) und nach Jerusalem zu fahren.

Interessant, wenn die Landschaft immer verkarsteter wirkt.

Bis der Reisende am Ziel angekommen ist, die trockene Höhenluft atmet und - eine erste Vorahnung der judäischen Wüste bekommt.

Unvergesslich war das Ende des Ausflugs. Der Schabbat rückte näher und ich kam wirklich mit dem letzten Bus in  Tel Aviv an. 

Unvergesslich diese Reise, der noch zwei weitere folgen sollten.  :up:

Auf der oben beschriebenen Route, bei der einem der tiefe Grabenbruch des Jordan gar nicht so bewußt wird. 

Der erschließt sich am ehesten auf dem Weg von Jerusalem hinunter in die Jordansenke nach Jericho.

Auf der uralten Pilgerstraße, von der Jesus in seinem Gleichnis vom barmherzigen Samariter erzählt.
Der Höhenunterschied ist gewaltig.
Ein Blick auf die Kalksteinfelsen erinnert daran, dass hier noch in osmanischer Zeit wilde Räuber lauerten.  :nunchaku:

In Jericho empfiehlt sich ein Besuch der alten Stadt mit Mauern aus der Jungsteinzeit. 13 000 Jahre blicken auf Euch herab!

Beeindruckend sind auch die Reste des herodianischen Winterpalastes.

Und natürlich ein Blick auf den einzig originalen Maulbeerfeigenbaum, auf dem sich der Zöllner Zachäus versteckte.

Zumindest wenn Mensch den Ortskundigen vertraut, die sich als Führer andienen.  :reader:

Nach einer Stärkung in einem der zahlreichen Restaurants könnte es dann weitergehen Richtung Totes Meer! Zeitung nicht vergessen fürs Erinnerungsbild.

Versprochen?  ;)

Übernachtet wird dann unter freiem Himmel bei Massada...  :sleep:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#286
Ach ja die Familie von Herodes dem Großen.

Da der Mann alleine fünf dynastisch bedeutsame Hauptfrauen hatte, waren die Palastintrigen ein echtes "Game of Thrones".

Bei dem die Söhne - auch wenn sie überlebten - alle einen psychischen Schaden davontrugen.

Das merkte auch Augustus, der den designierten Thronfolger Archelaos nicht zum König machte, sondern ihm den geringeren Status eines Ethnarchen (Herrscher über sein Volk) gab.

Bei guter Amtsführung sollte es eine Beförderung geben.

Diese Chance vergab Archelaos durch Grausamkeit und politisches Ungeschick.

So wurde er von seinen Leuten verklagt und nach Rom zitiert. In einem ordentlichen Prozess wurde er abgesetzt, nach Gallien verbannt und das jüdische Land - zur römischen Provinz gemacht.

Regiert wurde es künftig von einem kaiserlichen Statthalter (Präfekten), der seinen Hauptsitz in Cäsarea hatte.
Mit einer schlagkräftigen Garnison in der Hauptstadt Jerusalem, die er bei Bedarf besuchte. 

Klar - es ging darum, für Ruhe im Land zu sorgen und Konflikte zu vermeiden.

Der Amtsinhaber brauchte also Durchsetzungsvermögen und Fingerspitzengefühl.

Was nicht jeder mitbrachte...  :(

Auch nicht der Mann, der von 26 bis 36 nach Christus im Amt war und den Prozess gegen Jesus führte.

Pontius Pilatus.

Aber - den krieje mer später...:-\
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#287
Bleiben wir noch etwas bei den Herodianern.

Eine längere Regierungszeit war Archelaos Bruder Herodes Antipas vergönnt, der als Kleinkönig von Galiläa auch Landesherr Jesu von Nazareth war.

Als Herrscher eiferte er seinem Vater nach und machte sich einen Namen als Bauherr. Etwa in Tiberias am See Genezareth, das er zu seinem Verwaltungsitz machte und nach seinem Kaiser benannte (s.o.).

Überschattet wurde seine Regierungszeit durch eine Liebesbeziehung mit seiner Nichte Herodias, der Ehefrau seines Bruders Philippus.

Um diese zu heiraten verstieß er sogar seine erste Ehefrau, eine Tochter des nabatäischen Königs Aretas IV. Damit hatte er doppelten Ehebruch begangen und reichlich Ärger mit dem Bruder und dem Ex-Schwiegervater, der sogar einen erfolgreichen Feldzug startete.

Auch fromme Juden sahen diese Affäre sehr kritisch.

Und ein Prediger namens Johannes der Täufer wetterte weidlich gegen das  sittenlose Königspaar.

Das Ergebnis ist bekannt. Johannes wurde in "Schutzhaft" genommen und schließlich auf Betreiben der Herodias enthauptet. Wobei ihr holdes Töchterlein aus erster Ehe eine besondere Rolle spielte. 

Details sind  nachzulesen in Mt 14,1–12 bzw. Mk 6,14–29. Bei dem jüdischen Historiker Flavius Josephus. Oder bei Oscar Wilde, der den Stoff in seiner "Salome" verarbeitete.   :reader: 
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Indem ich das schreibe - kommt mir GoT vor wie ein lahmer Tatort...  ;)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

Cristina Viv

#290
Spannend !  :up:

Oscar Wildes Drama wurde zum Skandal !
Aber auch Richard Strauß verwendete den Stoff musikalisch !

Donna Cristina Rubacuori

I'M ITALIAN 🇮🇹🇮🇹🇮🇹🇮🇹 WE CAN'T CALL THE COPS WE CALL FAMILY

De Wolf

#291
Zitat von: Cristina Viv am 13.02.2020 16:41
Spannend !  :up:

Oscar Wildes Drama wurde zum Skandal !
Aber auch Richard Strauß verwendete den Stoff musikalisch !

Stimmt, da war was. Die femme fatale im fin de siecle. Wobei auf die historische Salome eigentlich eine klassische Laufbahn als (Klein-)Königin, Ehefrau und Mutter wartete. Ohne Skandale.

Muss jetzt an Lucrezia Borgia denken, die auch lange Opfer dynastischer Winkelzüge war.

Da war der gute Ruf schnell perdu.

Was die bucklige Verwandtschaft nicht schaffte - erledigten übelwollende Historiker... 

Aber das  nur nebenbei... :-\
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#292
Bei all den Tragödien im Herrscherhaus war Herodes Antipas Ende - eine Farce.

Als der frisch gebackene Kaiser Caligula Anno 37 seinem alten Spezi Herodes Agrippa zu königlichen Würden verhalf, reiste Antipas nach Rom, um seinerseits eine Beförderung zu erreichen.

Dem Vernehmen nach auf Anraten seiner Frau.

Befördert wurde der Kleinkönig in der Tat. In den Ruhestand im gallischen Lyon.

Agrippas Bestreben war, seine neu gewonnene Herrschaft zu "arrondieren". Deshalb hatte er den Ruf des Verwandten mit absurden Anschuldigungen und Gerüchten ruiniert.

Und sein kaiserlicher Busenfreund hatte alles für für bare Münze genommen.

Immerhin: Herodias folgte ihrem Mann ins Exil, wo sich ihrer beider Spur verliert...

L'eclat c'est moi...  :'(
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Kommen wir zu einigen Leuten aus Jesu Umfeld.

Wer fällt Euch da ein?  ;)
It's gotta be purrfect!

Cristina Viv


Donna Cristina Rubacuori

I'M ITALIAN 🇮🇹🇮🇹🇮🇹🇮🇹 WE CAN'T CALL THE COPS WE CALL FAMILY

De Wolf

Zitat von: Cristina Viv am 14.02.2020 13:21
Maria Magdalena

Dankeschön.

Sammeln wir a bisserl. Denn kann ich nämlich noch etwas schaffen...  :winke:
It's gotta be purrfect!

pfiffikus74


De Wolf

#297
Zitat von: pfiffikus74 am 14.02.2020 21:13
Martha und Maria von Bethanien

Vielen Dank für Deinen Beitrag.     :winke:
It's gotta be purrfect!

pfiffikus74


De Wolf

It's gotta be purrfect!

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